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30th Annual Meeting of the German Retina Society

German Retina Society

23.06. - 24.06.2017, Stuttgart

Analyse der IVOM-Durchführung bei AMD

Meeting Abstract

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  • Jana Bouws - AMD-Netz, Münster
  • D. Pauleikhoff - AMD-Netz, Münster

Retinologische Gesellschaft. 30. Jahrestagung der Retinologischen Gesellschaft. Stuttgart, 23.-24.06.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17rg04

doi: 10.3205/17rg04, urn:nbn:de:0183-17rg045

Published: June 22, 2017

© 2017 Bouws et al.
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Die Anti-VEGF-Therapie ist die Standardtherapie bei behandlungsbedürftiger exsudativer AMD. Im klinischen Alltag haben sich ein OCT-gesteuertes PRN-Schema (3-er Serien) und ein Treat&Extend-Schema (OCT-gesteuerte Kontrollintervalle) etabliert. Qualitätsmerkmale sind jeweils rascher Therapiebeginn und regelmäßige Kontrollen/Therapien über einen langen Zeitraum. Ziel der vorliegenden Studie war es, die Behandlungsrealitäten in Deutschland anhand einer Stichprobe abzubilden. Das AMD-Netz hat im Jahr 2015/2016 die Durchführung der Anti-VEGF-Therapie bei unterschiedlich organisierten, augenärztlichen Therapiezentren mittels eines Fragebogens analysiert. Die Teilnehmer der Studie (insgesamt 42) teilten sich in 3 Kategorien auf (14 Einzel- oder kleinere Gemeinschaftspraxen, 12 Praxiskliniken, 16 Augenkliniken). Die Ergebnisse zeigten, dass Wartezeiten auf die erste Injektion (von 1 Tag bis 4 Wochen; im Mittel 1 Woche) und die Intervalle zwischen den Kontrollterminen nach Injektionszyklus (4 Wochen bis mehr als 8 Wochen; im Mittel 4 Wochen) teilweise lang sind. Hierbei war die Situation bei der Kategorie „Praxisklinik“ am besten. Ein weiterer Aspekt fand sich im Bereich der konkreten Zusammenarbeit zwischen Zuweiser und Behandlungszentrum. Alle Organisationen, die auch auf eine externe Erhebung von Befunden bei der Diagnosestellung und Kontrolluntersuchungen zurückgreifen können, gaben an, diese Untersuchungen intern zu wiederholen. Laut vorliegender Studie werden in der klinischen Realität zentrale Qualitätsanforderungen wie rascher Therapiebeginn und regelmäßige, dem jeweiligen Behandlungsschema entsprechende Kontrollen und Therapien nicht ausreichend umgesetzt. Daher muss der Zeitraum bis zur Erstbehandlung, wie auch die Terminierung und das Einhalten der Kontrollen und Therapietermine besser organisiert werden. Zusätzlich kann der Befundaustausch deutlich optimiert werden. Um konkrete Schritte zu einer Verbesserung der Behandlungsqualität der Anti-VEGF-Therapie in der Regelversorgung in Angriff zu nehmen, haben das AMD-Netz und die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe in diesem Jahr das Pilotprojekt Q-VERA (Qualitäts-Versorgung bei AMD) gestartet. Im Projekt werden AMD-Patienten in drei Gruppen gegliedert, für die Maßnahmen zur Förderung der Information, der Vernetzung und der Qualitätssicherung umgesetzt werden. Diese Maßnahmen werden im Pilotprojekt vergütet und können an speziell geschulte MitarbeiterInnen der augenärztlichen Praxen delegiert werden.