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29th Annual Meeting of the German Retina Society

German Retina Society

17. - 18.06.2016, Berlin

Induzieren oder verstärken Anti-VEGFs eine Makulaischämie bei Strahlenmakulopathie?

Meeting Abstract

  • Ira Seibel - Universitäts-Augenklinik Charité Berlin
  • A. Hager - Universitäts-Augenklinik Charité Berlin
  • A. I. Riechardt - Universitäts-Augenklinik Charité Berlin
  • A. M. Davids - Universitäts-Augenklinik Charité Berlin
  • M. Rehak - Universitäts-Augenklinik Charité Berlin
  • A. Böker - Universitäts-Augenklinik Charité Berlin
  • A. M. Joussen - Universitäts-Augenklinik Charité Berlin

Retinologische Gesellschaft. 29. Jahrestagung der Retinologischen Gesellschaft. Berlin, 17.-18.06.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16rg33

doi: 10.3205/16rg33, urn:nbn:de:0183-16rg338

Published: June 16, 2016

© 2016 Seibel et al.
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Text

Hintergrund: Für die Behandlung der Strahlenmakulopathie stehen intravitreale Anti-VEGF- oder Steroid-Injektionen zur Verfügung. Bisher besteht kein Therapiekonsens.

Methodik: Alle Patienten, die zwischen 1/2011 und 7/2014 eine intravitreale Therapie mit Anti-VEGFs oder Steroiden (Triamcinolon oder Dexamethason) bei Strahlenmakulopathie nach Protonentherapie beim uvealen Melanom erhielten, wurden eingeschlossen. Ausgeschlossen wurde alle Patienten mit erneuter Radiatio, Vitrektomien, Tumorresektionen, nicht klar mit der Strahlenmakulopathie assoziiertem Makulaödem, wenn der Visus durch eine Strahlenoptikopathie oder Tumorwachstum unter die Makula beeinflusst wurde oder eine Makulaischämie (>180°) vorlag. Die minimale Nachbeobachtungszeit lag bei 12 Monaten nach letzter Injektion. Die Patienten wurden nach vorbestehender Gefäßrarefizieung in der FAG eingeteilt und auf eine Veränderung nach intravitrealer Therapie untersucht.

Ergebnisse: 78 Patienten wurden eingeschlossen, von denen 38 (49%) Bevacizumab-Injektionen, 35 (45%) Triamcinolon- Injektionen und 5 (6%) ein Dexamethason- Implantat erhielten. Die Zeit zwischen Ivom-Indikation und erster Injektion lag bei 4,5 Wochen (0,5-10 Wochen). Die mittlere Nachbeobachtungszeit bei 49 Monaten nach Protonentherapie. Es wurden weder anatomisch (zentrale Foveadicke im OCT)noch funktionell (BCVA) Unterschiede zwischen den Gruppen gefunden. Ein FAG-Vergleich konnte bei 19 Patienten durchgeführt werden. Eine Vergrößerung der fovealen avaskulären Zone trat bei 3 mit Bevacizumab behandelten Patienten unabahängig von der fovealen Bestrahlungsdosis auf.

Schlussfolgerung: Die Studie zeigt, dass sowohl Anti-VEGF- als auch Kortison-Injektionen die Foveadicke reduzieren und zu einer Visusverbesserung führen können. Es gab keine Unterschiede oder Überlegenheiten zwischen den Gruppen. Dass ein kausaler Zusammenhang zwischen Anti-VEGF-Gabe und Zunahme der fovealen avaskulären Zone bei Strahlenmakulopathe besteht, lässt sich nicht ausschließen.