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Klinische Erfahrungen zur Behandlung von therapierefraktärer Chorioretinopathia centralis serosa mittels Eplerenon
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Published: | June 23, 2015 |
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Einleitung: Die Chorioretinopathiacentralisserosa (CCS) ist eine Erkrankung der Aderhaut, die mit einer serösen Abhebung der makulären Netzhaut und einer irreversiblen Sehverschlechterung einhergehen kann. Die Pathogenese der CCS ist komplex und noch nicht vollständig geklärt. Kürzlich veröffentlichte Studien weisen darauf hin, dass Kortikosteroide eine entscheidende Rolle bei der Entstehung der CCS einnehmen und dass systemisch applizierte Aldosteron-Antagonisten (z.B. Eplerenon) die seröse Abhebung effektiv reduzieren können. Das Ziel dieser retrospektiven Studie war es, den klinischen Nutzen von Eplerenon bei Patienten mit Therapie-refraktärer CCS zu evaluieren.
Methoden: Es wurden insgesamt 28 Patienten mit einer chronischen CCS, die länger als 4 Monate andauerte und auf keine konventionelle Therapie angesprochen hatte, in die Studie eingeschlossen. Von der Studie ausgeschlossen wurden Patienten mit einer begleitenden chorioidalen Neovaskularisation oder anderer Erkrankungen der Makula. Die Patienten wurden mit 25 mg Eplerenon täglich für eine Woche behandelt, gefolgt von einer langfristigen Therapie mit 50 mg täglich. Ausgewertet wurden die bestkorrigierte Sehschärfe und die Dicke der zentralen Netzhaut gemessen mittels optischer Kohärenztomographie (OCT) vor und nach der Therapie.
Ergebnisse: Der mittlere Nachbeobachtungszeitraum nach Therapiebeginn betrug 64 Tage. Die zentrale Makuladicke nahm im Mittel um 27 µm pro Monat ab (range -204 bis +15 µm). Die mittlere Sehschärfe betrug vor Therapiebeginn 0,32 logMar (range 0,0 bis 1,0) und 0,29 logMar (range 0,0 bis 1,10) nach der Therapie. 17 Patienten (61%) zeigten im OCT keine Veränderungen der zentralen Makuladicke auf die Eplerenon-Therapie. 11 Patienten (39%) wiesen eine Abnahme der zentralen Makuladicke um mehr als 20% auf. Von diesen kam es bei 5 Patienten (18%) zu einem vollständigen Rückgangder subretinalen Flüssigkeit. 3 Patienten (11%) mussten die Therapie aufgrund von unerwünschten Nebenwirkungen abbrechen.
Schlussfolgerung: Diese Studie weist daraufhin, dass Eplerenon eine therapeutische Option zur Behandlung der Therapie-refraktären CCS darstellen könnte. Die Aussagekraft der Studie ist aufgrund der geringen Fallzahl und der variablen Ausgangslage der Patienten vor Therapiebeginn jedoch eingeschränkt. Prospektive, randomisierte und Plazebo-kontrollierte Studien werden benötigt, um die Wirksamkeit der Eplerenon Therapie zu validieren undprognostische Faktoren für einen Therapieerfolg definieren zu können.