gms | German Medical Science

28th Annual Meeting of the German Retina Society

German Retina Society

26. - 27.06.2015, Göttingen

Heads-up Chirurgie: Ein Blick in die neue Ära der Ophthalmochirurgie

Meeting Abstract

Search Medline for

  • E. Paulo - Augenklinik am Klinikum Frankfurt Höchst
  • C. Eckardt - Augenklinik am Klinikum Frankfurt Höchst

Retinologische Gesellschaft. 28. Jahrestagung der Retinologischen Gesellschaft. Göttingen, 26.-27.06.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15rg19

doi: 10.3205/15rg19, urn:nbn:de:0183-15rg192

Published: June 23, 2015

© 2015 Paulo et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Hintergrund: Bei der Heads-up-Chirurgie führt der Chirurg seine mikrochirurgischen Operationen nicht mehr mit Blick durch die Okulare des Mikroskops durch, sondern das Mikroskopbild wird über eine 3D-Kamera auf einen 4K Bildschirm übertragen. Der Chirurg operiert anhand des großen drei-dimensionalen Monitorbildes. Nach einem Jahr Erfahrung mit der Heads-up Technik stellt sich die Frage, ob sich das Heads-up Verfahren für den routinemäßigen Einsatz in der Ophthalmochirurgie eignet.

Methoden: Die optischen Parameter Auflösung und Schärfentiefe beider Verfahren – Heads-up und traditionell – wurden gemessen und verglichen. Die eigene klinische Erfahrung mit der Heads-up Technik wurde retrospektiv analysiert.

Ergebnisse: Die Auflösung war mit der traditionellen Technik je nach Vergrößerung zwischen 18 und 38% höher als mit der Heads-up Methode. Die Schärfentiefe war jedoch in etwa gleich. Bei der klinischen Anwendung wurden neben der überlegenen Ergonomie die Möglichkeit der digitalen Verstärkung des Kamerasignals und der Ausbildung junger Ophthalmochirurgen als entscheidende Vorteile angesehen.

Schlussfolgerungen: Nach unserer Erfahrung kann die Heads-up Technik in kurzer Zeit erlernt werden. Darüber hinaus ermöglicht das Heads-up Verfahren durch digitale Bildbearbeitung erstmals eine Aufhellung des abgebildeten Operationsfeldes, ohne dass die Netzhaut einer zusätzlichen Lichtbelastung ausgesetzt werden muss. Dem Nachteil einer derzeit noch geringeren Auflösung im Vergleich zur Auflösung beim direkten Blick durch die Okulare steht der Vorteil des großen Bildes des Monitors gegenüber, das den Chirurgen alle Bereiche des Operationsfeldes gleichermaßen komfortabel sehen lässt. Weitere technische Entwicklungen, nämlich die Ultra HD-Kamera mit doppelt so hoher Auflösung, werden demnächst für den medizinischen Einsatz zur Verfügung stehen. Sie könnten dazu führen, dass die Heads-up Technik schon bald zu einem neuen Standard der Ophthalmochirurgie wird.