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28th Annual Meeting of the German Retina Society

German Retina Society

26. - 27.06.2015, Göttingen

Morphologische Charakteristika eines therapierefraktären Subtyps der exsudativen altersabhängigen Makuladegeneration

Meeting Abstract

  • F. Alten - Universitäts-Augenklinik Münster
  • C.R. Clemens - Universitäts-Augenklinik Münster
  • F. Schubert - Universitäts-Augenklinik Münster
  • N. Eter - Universitäts-Augenklinik Münster

Retinologische Gesellschaft. 28. Jahrestagung der Retinologischen Gesellschaft. Göttingen, 26.-27.06.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15rg02

doi: 10.3205/15rg02, urn:nbn:de:0183-15rg024

Published: June 23, 2015

© 2015 Alten et al.
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Hintergrund: Intravitreale Anti-VEGF Therapie ist zu einer etablierten und erfolgreichen Behandlungsstrategie bei Patienten mit exsudativer altersabhängiger Makuladegeneration (AMD) geworden. Bekanntermaßen zeigt ein Teil der Patienten trotz regelmäßiger Behandlung ein unzureichendes Ansprechen. Ziel der Untersuchung war es, morphologische Charakteristika einer therapierefraktären fibrovaskulären Pigmentepithelabhebung (fPEA) bei AMD Patienten zu beschreiben.

Methoden: Es erfolgte eine retrospektive Analyse von 324 Patienten mit exsudativer AMD. Alle Patienten erhielten drei initiale monatliche Injektionen mit Ranibizumab oder Aflibercept und wurden anschließend monatlich kontrolliert und bedarfsorientiert behandelt. Es erfolgte eine Fluoreszenzangiographie bei Baseline sowie monatliche optische Kohärenztomographie (SD-OCT) Untersuchungen. 45 Patienten mit einer fPEA und einem follow-up von zwölf Monaten wurden eingeschlossen. Therapierefraktärität war definiert als persistierende subneurosensorische Flüssigkeit während der follow-up-Visiten.

Ergebnisse: 22 (48.9%) der eingeschlossenen fPEA Patienten zeigten ein schlechtes Ansprechen auf die anti-VEGF Therapie mit einer hohen Anzahl an Injektionen (7,6/Jahr). Der Visus betrug 0,35 zu Therapiebeginn und 0,37 nach einem Jahr. 16 (72.7%) der therapierefraktären fPEA Patienten zeigte folgende morphologische Charakteristika: eine tüpfelige Hyperfluoreszenz gefolgt von Staining, eine intakte RPE Bande, eine intakte externe Grenzmembran, ein flacher wiederkehrender subneurosensorischer Flüssigkeitsspalt und eine zunehmende Hyperreflektivität die den gesamten sub-RPE-Raum im SD-OCT ausfüllte.

Zusammenfassung: In der Gesamtschau lässt sich der beschriebene, therapierefraktäre fPEA-Phänotyp klar von einer fibrotischen Läsion abgrenzen. Möglicherweise lassen sich die beschriebenen morphologischen Veränderungen als zunehmende Maturisierung der CNV Membran vor Eintreten eines fibrotischen Stadiums deuten, dem ein schwindender Therapieerfolg geschuldet ist.