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27th Annual Meeting of the German Retina Society

German Retina Society

13. - 14.06.2014, Düsseldorf

Anti-VEGF-Medikamente und RPE

Meeting Abstract

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  • Alexa Klettner - Universitäts-Augenklinik Kiel

Retinologische Gesellschaft. 27. Jahrestagung der Retinologischen Gesellschaft. Düsseldorf, 13.-14.06.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14rg32

doi: 10.3205/14rg32, urn:nbn:de:0183-14rg329

Published: June 12, 2014

© 2014 Klettner.
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Die intravitreale Injektion von anti-VEGF Medikamenten ist ein Standardverfahren, welches insbesondere bei altersabhängiger Makuladegeneration, diabetischem Makulaödem und bei retinalen Venenverschlüssen mit sehr gutem Erfolg durchgeführt wird. Trotz dieser Erfolge zeigt sich aber, dass sich eine langandauernde Therapie negativ auf Strukturen der Retina auswirken kann. Anti-VEGF Medikamente zeigen dabeizumindest in vitro eine differentielle Wirkung auf das retinale Pigmentepithel (RPE). Die zurzeit angewandten anti-VEGF-Medikamente unterschieden sich auf molekularer Ebene. So ist das off-label angewandte Bevacizumab (Handelsname Avastin) ein humanisierter muriner Antikörper, das zugelassene Ranibizumab (Handelsname Lucentis) ein Fab-Fragment eines anti-VEGF Antikörpers, und das mittlerweile ebenfalls zugelassene Aflibercept (Handelsname Eylea) ein Fusionsprotein aus Fc-Fragment und Domänen der VEGF-Rezeptoren. Die Effizienz der Moleküle bei der Inhibition von VEGF aus dem RPE unterscheidet sich deutlich, wobei Aflibercept die höchste und Bevacizumab die niedrigste Effizienz aufzeigt. Keine der Substanzen ist dezidiert toxisch, es gibt aber konzentrationsabhängige Einflüsse auf die Proliferation und insbesondere auf das Wundheilungsvermögen der RPE Zelle, die besonders bei Aflibercept und Bevacizumab auftritt. Es zeigt sich deutlich, dass Aflibercept und Bevacizumab, aber nicht Lucentis in die RPE Zellen aufgenommen wird und dort über einen längeren Zeitraum nachweisbar sind. Sowohl bei intrazellulärem Bevacizumab als auch bei Aflibercept lässt sich dabei eine Beeinträchtigung der Phagozytosefähigkeit der RPE Zellen nachweisen. Die intrazellulären Wege der Substanzen sind noch nicht abschließend untersucht, aber es deutet sich an, dass Bevacizumab in Endosomen aufgenommen, am Aktinfilament über Myosin7a transportiert und über Exosomen ausgeschüttet wird, was mit der Pharmakokinetik der Substanz in Zusammenhang stehen könnte.

Zusammenfassend ist zu sagen, dass Fc-haltige Anti-VEGF Medikamente in das retinale Pigmentepithel aufgenommen werden und die Physiologie der Zelle beeinträchtigen können.