gms | German Medical Science

49. Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie und der Bayerischen Urologenvereinigung

04.05. - 06.05.2023, Linz, Österreich

Sequenzierung von zellfreier DNA zeigt Genvarianten in DNA Damage Repair Genen und deren Assoziation zur Prognose von Prostatakarzinompatienten

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Verena Lieb - Universitätsklinik Erlangen, Erlangen, Deutschland; Comprehensive Cancer Center Erlangen-EMN (CCC ER-EMN), Erlangen, Deutschland
  • Amer Abdulrahman - Universitätsklinik Erlangen, Erlangen, Deutschland; Comprehensive Cancer Center Erlangen-EMN (CCC ER-EMN), Erlangen, Deutschland
  • Katrin Weigelt - Universitätsklinik Erlangen, Erlangen, Deutschland; Comprehensive Cancer Center Erlangen-EMN (CCC ER-EMN), Erlangen, Deutschland
  • Siegfried Hauch - QIAGEN GmbH, Hilden, Deutschland
  • Michael Gombert - QIAGEN GmbH, Hilden, Deutschland
  • Juan Guzman - Universitätsklinik Erlangen, Erlangen, Deutschland; Comprehensive Cancer Center Erlangen-EMN (CCC ER-EMN), Erlangen, Deutschland
  • Laura Bellut - Universitätsklinik Erlangen, Erlangen, Deutschland; Comprehensive Cancer Center Erlangen-EMN (CCC ER-EMN), Erlangen, Deutschland
  • Peter J. Goebell - Universitätsklinik Erlangen, Erlangen, Deutschland; Comprehensive Cancer Center Erlangen-EMN (CCC ER-EMN), Erlangen, Deutschland
  • Robert Stöhr - Institut für Pathologie, Erlangen, Deutschland
  • Arndt Hartmann - Institut für Pathologie, Erlangen, Deutschland
  • Bernd Wullich - Universitätsklinik Erlangen, Erlangen, Deutschland; Comprehensive Cancer Center Erlangen-EMN (CCC ER-EMN), Erlangen, Deutschland
  • Helge Taubert - Universitätsklinik Erlangen, Erlangen, Deutschland; Comprehensive Cancer Center Erlangen-EMN (CCC ER-EMN), Erlangen, Deutschland
  • Sven Wach - Universitätsklinik Erlangen, Erlangen, Deutschland; Comprehensive Cancer Center Erlangen-EMN (CCC ER-EMN), Erlangen, Deutschland

Österreichische Gesellschaft für Urologie und Andrologie. Bayerische Urologenvereinigung. 49. Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie und der Bayerischen Urologenvereinigung. Linz, Österreich, 04.-06.05.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. Doc23oegu14

doi: 10.3205/23oegu14, urn:nbn:de:0183-23oegu148

Published: May 2, 2023

© 2023 Lieb et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Wir analysierten Daten aus einer vorangegangenen Studie weiter, in der wir die zellfreie DNA (cfDNA) von 34 fortgeschrittenen Prostatakarzinom (PCa) Patienten mittels gezielter Sequenzierung untersucht haben. In der aktuellen Arbeit untersuchten wir das Auftreten und die prognostischen Auswirkungen von Sequenzvarianten entsprechend ihrer klinisch-pathologischen Bedeutung (clinico pathological significance, CPS) oder ihrer funktionellen Auswirkung (functional impact, FI) in 23 DNA-Reparaturgenen (DNA Damage repair, DDR) mit Schwerpunkt auf dem ATM-Serin/Threonin-Kinase-Gen (ATM). Alle Patienten hatten mindestens ein DDR-Gen mit einer CPS- oder FI-Variante. Die Kaplan-Meier-Analyse ergab, dass die Gruppe mit einer höheren Anzahl von CPS-Varianten in DDR-Genen eine kürzere Zeit bis zum Behandlungswechsel (time to treatment change, TTC) hatte als die Gruppe mit einer geringeren Anzahl von CPS-Varianten (p=0,038). Die Analyse der einzelnen DDR-Gene ergab, dass CPS-Varianten im ATM-Gen und FI-Varianten im Nibrin (NBN)-Gen eine kürzere TTC aufwiesen (p=0,034 und p=0,042). Darüber hinaus hatten Patienten mit CPS-Varianten im ATM-Gen ein kürzeres Gesamtüberleben (OS; p=0,022) und krankheitsspezifisches Überleben (DSS; p=0,010) als Patienten ohne diese Varianten. Interessanterweise hatten Patienten mit CPS-Varianten in sieben DDR-Genen ein besseres OS (p=0,008) und DSS (p=0,009), und Patienten mit FI-Varianten in vier DDR-Genen zeigten ein besseres OS (p=0,007) und DSS (p=0,008). Zusammengenommen zeigen diese Ergebnisse, dass die Analyse von cfDNA auf Genvarianten in DDR-Genen prognostische Informationen liefert, die für künftige zeitliche und gezielte Behandlungsentscheidungen bei fortgeschrittenen PCa-Patienten hilfreich sein können.