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49. Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie und der Bayerischen Urologenvereinigung

04.05. - 06.05.2023, Linz, Österreich

Mangelnde Patientencompliance beeinträchtigt die Sicherheit der Vasektomie

Meeting Abstract

  • Jana Wurzacher - Medizinische Universität Innsbruck, Innsbruck, Österreich
  • presenting/speaker Germar-Michael Pinggera - Universitätsklinikum für Urologie Innsbruck, Innsbruck, Österreich
  • Yannic Kunz - Medizinische Universität Innsbruck, Innsbruck, Österreich
  • Tatjana Heisinger - Medizinische Universität Innsbruck, Innsbruck, Österreich

Österreichische Gesellschaft für Urologie und Andrologie. Bayerische Urologenvereinigung. 49. Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie und der Bayerischen Urologenvereinigung. Linz, Österreich, 04.-06.05.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. Doc23oegu08

doi: 10.3205/23oegu08, urn:nbn:de:0183-23oegu083

Published: May 2, 2023

© 2023 Wurzacher et al.
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Text

Zielsetzung: Die Vasektomie gilt weltweit als kostengünstige, endgültige und sichere Methode zur Empfängnisverhütung beim Mann und ist daher eine der am häufigsten ambulant durchgeführten Operationen. Um eine erfolgreiche Operation zu gewährleisten, werden jedoch in der Regel wiederholte Spermiogrammkontrollen zur Feststellung einer Azoospermie empfohlen. Diese rechtliche Notwendigkeit mit all ihren Implikationen wird in allen unterzeichneten Einverständniserklärungen vermerkt, um ungerechtfertigte medizinische Haftungsprobleme zu vermeiden.

Methoden: Die Mitglieder des Österreichischen Andrologischen Arbeitskreises beteiligen sich an dieser bundesweiten, retrospektiven Datenanalyse zur Vasektomie im Jahr 2020. Das primäre Ziel war es, die Follow-up-Adhärenz der Patienten und das Outcome zu untersuchen. Es wurde ein anonymisierter Datensatz über 610 Patienten von insgesamt 11 niedergelassenen Urologen analysiert.

Ergebnisse: Das Durchschnittsalter der Patienten betrug 39,91 Jahre (SD 6,59), wobei der jüngste Mann 25 Jahre und der älteste 66 Jahre alt war. Bei 96,89% (n=591) dieser Patienten wurde ein dokumentierter Folgetermin für die erste Spermiogramm-Analyse vereinbart, aber nur 90,19% (n=533) nahmen diesen Termin wahr. Hierbei wurde in 86,00% (n=436) eine Azoospermie erreicht. In 71 Fällen konnten noch vitale Spermien im Ejakulat nachgewiesen werden (in 26 Fällen unbekannt). Eine zweite Spermiogrammkontrolle wurde bei 87,24% (n=465 Patienten; in 24 Fällen unbekannt) angesetzt und von 392 Patienten (84,30% der Patienten) wahrgenommen, wobei in 91,33% (n=358; in 2 Fällen unbekannt) eine Azoospermie erreicht wurde.

Komplikationen wie Hämatome, Ödeme oder Infektionen wurden nur bei 25 Patienten (4,10%) gemeldet. Das Scheitern der Spermienfreigabe war altersunabhängig.

Schlussfolgerungen: Obwohl es sich um ein sicheres Verfahren mit einer niedrigen Komplikationsrate handelt, wird die Nachsorge nach der Vasektomie nur unzureichend befolgt. Etwa 10% der Patienten versäumten die erforderlichen Kontrollen nach der Vasektomie, und zwar unabhängig von der vom Patienten unterzeichneten Einverständniserklärung. Da bei 14% der Patienten nach der ersten und bei 9% nach der zweiten Nachuntersuchung eine Oligozoospermie fortbesteht, müssen die Patienten dazu angehalten werden, die zuvor angesetzten Nachuntersuchungstermine wahrzunehmen. Um eine erfolgreiche Operation und eine sichere Empfängnisverhütung zu gewährleisten, sind Nachuntersuchungen von entscheidender Bedeutung.