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45. Gemeinsame Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie und der Bayerischen Urologenvereinigung

09.05. - 11.5.2019, Wien, Österreich

Fallbericht: Verhornende Plattenepithelmetaplasie der Harnblase

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Tanja Gschliesser - Klinikum Klagenfurt am Wörthersee, Urologie
  • Klaus Jeschke - Klinikum Klagenfurt am Wörthersee, Urologie

Österreichische Gesellschaft für Urologie und Andrologie. Bayerische Urologenvereinigung. 45. Gemeinsame Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie und der Bayerischen Urologenvereinigung. Wien, 09.-11.05.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. Doc19oegu106

doi: 10.3205/19oegu106, urn:nbn:de:0183-19oegu1061

Published: April 8, 2019

© 2019 Gschliesser et al.
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Eine 82-jährige Patientin ist seit Jänner 2016 aufgrund rezidivierender Harnwegsinfekte in urologischer Betreuung. Sie urinierte spontan mit 50 ml Restharn ohne Inkontinenz. In den Harnkulturen zeigte sich Wachstum verschiedener Spezies, welche antibiotisch therapiert wurden. Im Rahmen einer Zystoskopie 09/2017 zeigte sich die gesamte Blasenschleimhaut suspekt und die Patientin wurde zur transurethralen Blasentumorresektion zugewiesen.

Histologisch zeigte sich eine unspezifische Urocystitis follikularis mit umfäglichen verhornenden Plattenepithelmetaplasien ohne maligne Neoplasie. Mit der Patientin wurden regelmäßige Zystoskopie-Kontrollen beim Facharzt vereinbart.

Im Rahmen der Kontrolle im Mai 2018 berichtete die Patientin über ausgeprägte Dranginkontinenz, die Restharnmessungen zeigten Werte um 100 ml. Zystoskopisch zeigten sich weißliche Beläge auf suspekter Schleimhaut. Histologisch ergab sich reifes Plattenepithel ohne Atypien, kein Hinweis auf Neoplasma, sowie fibromuskuläres Stroma mit einer ausgedehnten plattenepithelialen Metaplasie bei gering chronischer Entzündung.

Die nächste Nachsorgekontrolle zeigte weißliche Beläge und Spangenbildung in 4/5 der Harnblase, der Restharn betrug 140 ml, es zeigte sich keine Dilatation des oberen Harntraktes. Die Patientin war weiterhin inkontinent, ein weiterer operativer Eingriff (TUR, Zystektomie) sowie die Anlage eines Dauerkatheters wurden von der Patientin abgelehnt.

Anhand dieses Fallberichtes soll die aktuelle Literatur zum Thema verhornende Plattenepithelmetaplasie aufgearbeitet werden. Die beiden wichtigsten Überlegungen beinhalten zum einen das potentielle Risiko, eine Neoplasie zu entwickeln (Metaplasie – Dysplasie – Karzinom-Sequenz), zum anderen die funktionelle Problematik. Derzeit gibt es keine Empfehlung für eine Zystektomie.

Abbildung 1 [Abb. 1]