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Resistenzentwicklung in Harnkulturen ambulanter und stationärer urologischer Patienten
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Published: | April 8, 2019 |
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Hintergrund: Vor dem Hintergrund steigender Antibiotika-Resistenzlagen ist eine Kenntnis über die lokale Entwicklung eminent wichtig. Besonders bei kritisch kranken Patienten bringt eine rasche, kalkulierte Antibiose Überlebensvorteile.
Methoden: Wir haben die Erregerspektren und Resistenzlagen in Harnkulturen urologischer Patienten im Kepler Universitätsklinikum – MedCampus III im Zeitraum von 2015 bis 2017 mittels Massenspektrometrie und Agardiffusion untersucht.
Die Daten wurden mit österreichweit erhobenen Daten aus Blutkulturen von AURES und EARS-Net AT gegenübergestellt.
Ergebnisse: Es wurden 4342 Bakterienisolate im Zeitraum von 2015 bis 2017 erhoben. Insgesamt konnten 34 verschiedene Bakterienstämme identifiziert werden. Die häufigsten Keime waren (ambulanter bzw. stationärer Bereich): E. coli (56,4% bzw. 44,1%), E. faecalis (22,4% bzw. 30,4%), P. aeruginosa (7,5% bzw. 10,5%), K. pneumoniae (7,1% bzw. 8,3%) und P. mirabilis (6,6% bzw. 6,7%). Diese fünf Keime bilden 82,12% des Keimspektrums im gesamten erhobenen Material ab.
Keim- und Wirkstoffabhängig konnten weitgehend ähnliche Entwicklungen und Resistenzlagen im österreichischen Vergleich und im fachgleichen Kreis festgestellt werden. Hervorzuheben sind hier die Resistenzraten von P. aeruginosa auf Carbapeneme (19,9% bzw. 21,2%), welche im oberösterreichischen Vergleich ähnlich (17,8%), im Vergleich mit urologischen Abteilungen (5,4%) jedoch höher ausfallen.
Abbildung 1 [Abb. 1] und Abbildung 2 [Abb. 2]
Diskussion: Zielgenaue Therapie kann unnötige Komplikationen und Folgekosten für das Gesundheitssystem verringern.
Die oberösterreichweit hohen Resistenzraten von P. aeruginosa auf Carbapeneme konnten hier auch gezeigt werden und sollten dringend weiter untersucht werden.
Während im stationären Bereich glücklicherweise rückläufige Resistenzraten zu beobachten sind, geben die Daten aus ambulanten Harnkulturen Grund zur Sorge. Hier sollten die zukünftigen Entwicklungen engmaschig kontrolliert werden.