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45. Gemeinsame Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie und der Bayerischen Urologenvereinigung

09.05. - 11.5.2019, Wien, Österreich

Klinische und funktionelle Ergebnisse nach Implantation des adjustierbaren artifiziellen Sphinkters VICTO: Follow-up Daten ≥12 Monate

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Ghazal Ameli - Landesklinikum Korneuburg, Urologie
  • Peter Weibl - Landesklinikum Korneuburg, Urologie
  • Michael Rutkowski - Landesklinikum Korneuburg, Urologie
  • Wilhelm Alexander Hübner - Landesklinikum Korneuburg, Urologie

Österreichische Gesellschaft für Urologie und Andrologie. Bayerische Urologenvereinigung. 45. Gemeinsame Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie und der Bayerischen Urologenvereinigung. Wien, 09.-11.05.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. Doc19oegu059

doi: 10.3205/19oegu059, urn:nbn:de:0183-19oegu0595

Published: April 8, 2019

© 2019 Ameli et al.
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Hintergrund: Das adjustierbare artifizielle Sphinkter VICTO bietet die Möglichkeit der individuellen Druckanpassung, so können zu hohe Systemdrücke und daraus resultierenden postoperativen Komplikationen verhindert werden. Diese Arbeit dient der Evaluierung der Ergebnisse bei Patienten mit einem Follow-up ≥12 Monaten.

Methode: Das System ist in zwei verschiedenen Konfigurationen erhältlich, VICTO mit einer Harnröhrenmanschette, einem druckregulierenden Ballon und einer Pumpe mit einem Port zur Adjustierung, VICTO+ hat zusätzlich einen Stressballon. Zwischen 12/16-12/18 wurde bei 54 Patienten mit einer Stressinkontinenz nach Prostataoperationen die Indikation für ein VICTO-System gestellt. Wir konnten die Daten von insgesamt 24 Patienten (VICTO n=12, VICTO+ n=12) mit einem Follow-up von ≥12 Monaten (M=15.7) erheben. Ein Patient mit mehr als 2 vorangegangenen Inkontinenzoperationen wurde ausgeschlossen. Das Durchschnittsalter lag bei 70(±10.4) und es waren zwischen 1-5 (IQR=2; M=2.4) Adjustierungen für ein suffizientes Ergebnis notwendig.

Resultate: Kein Implantat musste aufgrund von einer Arrosion oder Infektion explantiert werden, bei einem Patienten mit persistierender Inkontinenz nach der Implantation, ist im Intervall eine kleinere Manschette implantiert worden. Der p/d reduzierte sich von 5.5 (± 3.3) auf 1.5 (± 0.8) und die Kontinenzrate (max. 1p/d) lag bei 52,2%. 12 Patienten waren „socially dry“ (max. 1p/d), 8 (34,8%) benötigten 2p/d und 3 (13,0%) 3p/d. Die Zufriedenheitsrate lag bei 82,6% und 85,7% wurden den Eingriff erneut durchführen lassen. In einem durchschnittlichen Follow-up von 15.6 (± 3.5) Mo kam es bei keinem Patienten zu einer sekundären Verschlechterung der Kontinenzsituation. In der Subgruppenanalyse zeigten die Patienten mit vorangegangener Radiotherapie (n=7) oder Inkontinenzchirurgie (n=4) keinen signifikanten Unterschied (p=.508; p=.554) bzgl. postoperative Kontinenzsituation zu Indexpatienten.

Conclusio: VICTO erlaubt eine Systemdruckerhöhung bei Bedarf, sodass der initiale Druck niedrig eingestellt werden kann. In unserem Patientenkollektiv hat sich die Kontinenzsituation bei 91,3% der Patienten um 50% oder mehr verbessert und in einem durchschnittlichen Follw-up von 16 Monaten musste kein Implantat aufgrund von Arrosion oder Infektion explantiert werden. Langzeitergebnisse und eventuelle positive Auswirkungen auf „subcuff atrophie“ und Harnröhrenarrosionen müssen in zukünftigen Studien mit Langzeit-Follow-ups belegt werden.