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Hat die Bestrahlung Einfluss auf die Langzeitergebnisse des ATOMS-Systems?
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Published: | April 8, 2019 |
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Einleitung: ATOMS (Adjustable Transobturator Male System, A.M.I.) ist ein adjustierbares System zur Behandlung der männlichen Belastungsinkontinenz nach radikaler Prostatektomie.
Material und Methodik: Wir evaluierten prospektiv die Langzeitergebnisse, Komplikationen nach Clavien-Dindo und die Zufriedenheit nach ATOMS Implantation. Wir verglichen die Ergebnisse der Gruppe der nicht bestrahlten (Gruppe 1) und bestrahlten (Gruppe 2) Patienten.Im Falle einer persistierenden oder rezidivierenden Inkontinenz wurde das Kissen nachgefüllt. Validierte Fragebögen (VAS, PGI-I, UDI-6, IIQ-7) wurden verwendet. Die Patienten wurden nach 3, 6, 12 Monaten und danach jährlich nachkontrolliert.
Ergebnisse: Im Zeitraum von 2010 bis 2017 wurden 53 Patienten mit einem Durchschnittsalter von 71 Jahren einer ATOMS Operation an unserer Abteilung unterzogen. 12 Patienten (23%) wurden zuvor bestrahlt und 11 erhielten zuvor eine andere Inkontinenzoperation. 30 Patienten (54%) litten an einer Grad III Inkontinenz. Der tägliche Vorlagenverbrauch betrug präoperativ durchschnittlich 5 (1-12). Nach einer mittleren Beobachtungszeit von 38 Monaten (range 12-58) waren 34% der Patienten kontinent und 38% zeigten eine Verbesserung mit einer Reduktion des Vorlagenverbrauchs um mehr als die Hälfte. 90% der Patienten wurden nachgefüllt (range 1-12 Mal). Sowohl der VAS score als auch der UDI-6 score und IIQ-7 stiegen signifikant in beiden Gruppen (p<.001). 61% der Patienten waren laut PGI-I mit dem Ergebnis zufrieden oder sehr zufrieden. Wenn man die beiden Gruppen vergleicht, konnte kein statistisch signifikanter Unterschied hinsichtlich des präoperativen Inkontinenzgrades (p=0,650), der postoperativen Zufriedenheit (p=0,203), der Komplikationsrate (p=1,0) und der Explantationsrate (p=1,0) festgestellt werden. Als häufigste postoperative Komplikation (Clavien-Dindo Grad II) traten perineo-skrotale Schmerzen (23%) auf ohne statistisch signifikanten Unterschied zwischen den beiden Gruppen (22% Gruppe 1 versus 25% Gruppe 2, p=1,0). Es gab auch keinen signifikanten Unterschied hinsichtlich der nötigen Nachjustierungen (p=1,0), jedoch in der Anzahl der Nachfüllungen (p=0,065).
Konklusion: Das ATOMS System führt auch bei bestrahlten Patienten zu einer signifikanten Verbesserung der postoperativen Belastungsinkontinenz. Trotz erhöhter Nachfüllungsrate ermöglicht das System bei bestrahlten Patienten einen stabilen Kontinenzstatus und garantiert eine gute Lebensqualität auf längere Sicht.