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45. Gemeinsame Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie und der Bayerischen Urologenvereinigung

09.05. - 11.5.2019, Wien, Österreich

Assoziation der super-extendierten Lymphadenektomie bei der radikalen Zystektomie mit perioperativen Komplikationen und Rehospitalisierung

Meeting Abstract

  • presenting/speaker David D'Andrea - Medizinische Universität Wien, Univ.-Klinik für Urologie
  • Mohammad Abufaraj - Medizinische Universität Wien, Univ.-Klinik für Urologie
  • Stephan Korn - Medizinische Universität Wien, Univ.-Klinik für Urologie
  • Francesco Soria - Medizinische Universität Wien, Univ.-Klinik für Urologie
  • Kilian Gust - Medizinische Universität Wien, Univ.-Klinik für Urologie
  • Andrea Haitel - Medizinische Universität Wien, Abteilung für Pathologie
  • Shahrokh F. Shariat - Medizinische Universität Wien, Univ.-Klinik für Urologie

Österreichische Gesellschaft für Urologie und Andrologie. Bayerische Urologenvereinigung. 45. Gemeinsame Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie und der Bayerischen Urologenvereinigung. Wien, 09.-11.05.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. Doc19oegu022

doi: 10.3205/19oegu022, urn:nbn:de:0183-19oegu0222

Published: April 8, 2019

© 2019 D'Andrea et al.
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Text

Ziel: Ziel dieser retrospektiven Analyse von PatientInnen, die eine radikale Zystektomie und Lymphadenektomie zur Behandlung eines Urothelkarzinoms der Blase erhielten, ist es den Einfluss der Lymphadenektomie unterschiedlichen Ausmaßes auf perioperative Komplikationen und Rehospitalisierung aufzuzeigen.

Methodik: Die Templates der Lymphadenektomie wurden in „Limited“ (lLAD, iliacal intern und extern, obturatorisch), „extended“ (eLAD, bis Ilikalk-Gefäßkreuzung sowie parasakral) und „super-extended“ (sLAD, bis art. mesenrerica inferior) unterschieden. Mit Hilfe logistischer Regressionsanalysen wurde die Auswirkung der unterschiedlich durchgeführten Lymphknoten-Templates auf intraoperative, 30- und 90-Tage postoperative Komplikationen sowie die Rehospitalisierungsrate innerhalb von 30 und 30-90 Tagen postoperativ dargestellt.

Ergebnisse: Insgesamt wurden 284 Patienten für die Analyse herangezogen. In der Gruppe der sLAD-Patienten wurden durchschnittlich mehrere Lymphknoten entfernt (median sLAD: 39 vs median lLAD13 vs median eLAD 31, p<0.05), weiters zeigten sich die PatientInnen häufiger im N2/N3 Stadium (p=0.04). Die sLAD war mit einem Blutverlust >500 ml assoziiert, jedoch nicht mit einer erhöhten intraoperativen Transfusionrate, Operationszeit oder Länge des Krankenhausaufenthalts (p>0.05). Insgesamt wurden 11 PatientInnen (4%) innerhalb von 30 Tagen und 50 PatientInnen (17,6%) innerhalb von 30-90 Tagen postoperativ erneut aufgenommen. Die Mortalitätsrate lag bei 2,8% innerhalb von 30 Tagen postoperativ und 1,4% innerhalb von 30-90 Tagen postoperativ. In der logistischen Regressionsanalyse zeigte sich kein Einfluss des gewählten Templates auf postoperative Komplikationen oder Rehospitalisierungsrate.

Schlussfolgerung: sLAD führte zu einer höheren Anzahl an entfernten Lymphknoten sowie einer höheren Anzahl an N2/N3 Stagings, jedoch nicht zu einer erhöhten Komplikationsrate. Korrektes Lymphknoten-Staging wird vor allem in der aktuellen Zeit von neuer systemischer Therapie immer wichtiger.