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Präoperative CRP-Werte als Outcome-Prädiktoren bei primär metastasierten Nierenzellkarzinom-Patienten vor cytoreduktiver Tumornephrektomie
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Published: | April 3, 2017 |
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Hintergrund: Inflammatorischen Laborparametern wie bspw. dem CRP-Wert kommen nicht zuletzt aufgrund der breiten klinischen Anwendung wachsende Bedeutung in der Outcome-Prädiktion von soliden Tumoren inkl. dem Nierenzellkarzinom (RCC) zu. Deshalb untersuchten wir die prognostische Aussagekraft des präoperativen CRP-Wertes in einem Kollektiv von primär metastasierten RCC-Patienten (mRCC), die sich einer cytoreduktiven Tumornephrektomie (CN) unterzogen.
Patientenkollektiv: Retrospektiv wurden n=146 mRCC Patienten, die sich von 1997 bis 2015 einer CN in unserem Zentrum unterzogen, erfasst. Alle relevanten klinischen Parameter inklusive Laborparameter wurden zusammengetragen und in Hinblick auf Gesamt-, progressionsfreies- sowie tumorspezifisches Überleben hin abgeglichen. Das mittlere Follow-up betrug 23 Monate (1-168 Monate).
Ergebnisse: Neben bereits etablierten Scoring-Systemen wie den MSKCC/Heng-Kriterien erwiesen sich in unserer Patientengruppe erhöhte präoperative CRP-Werte (>0,5 mg/dl) als unabhängig prädiktiv für das tumorspezifische Überleben. Interessanterweise besaßen postoperative sowie Langzeit CRP-Verläufe keine signifikante Vorhersagekraft in Bezug auf das Überleben. Klinisch profitierten Patienten mit einem guten Allgemeinzustand (ECOG < 2), geringer Tumorgröße (< 10cm) und adäquater Nierenfunktion (eGFR >60ml/min) respektive Hämatopoese (Hb >10 g/dl) vermehrt von einer CN.
Fazit: Unsere Datenlage impliziert, dass präoperative CRP-Werte in Nomogramme zur Vorhersage des Outcome bei mRCC Patienten einfließen sollten, um hierbei diejenigen Patienten auswählen zu können, die von einer operativen Therapie profitieren würden.