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Eine alternative Technik zur Behandlung von langstreckigen Stenosen und Defekte des mittleren Harnleiters
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Published: | May 19, 2015 |
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Einleitung und Ziel: Stenosen und Defekte des mittleren Harnleiters zählen zu den anspurchvollsten Eingriffen für den Urologen. Wir beschreiben eine Harnleiterrekonstruktionstechnik mit Peritonealtransplantat bei 6 ausgewählten Patienten.
Material und Methoden: Von 2006 bis 2014 sind 6 Patienten mit einer Stenose und Obstruktion des mittleren Harnleiters mit Peritonealtransplantat behandelt worden. Die Stenosen waren zwischen 4 und 12cm lang. Aufgrund der Länge, hätten alle Patienten einen Ileum-Harnleiter, eine Nephrektomie oder eine Autotransplantation benötigt. Zwei Patienten entwickelten eine Stenose aufgrund einer Retroperitonealfibrose nach gefäßchirurgischem Eingriff, und ein Patient nach wiederholten endoskopischen Eingriffen bei rezidivierenden Harnleitersteinen. In den anderen 3 Fällen war eine erweiterte Harnleiterresektion bei intraureteraler Neoplasie (2 Papillome und ein TCC pTaG1) notwendig, resultierend in einer ungenügenden Ureterweite für den Verschluss. Nach Ureterinzision und/oder Teilresektion wurde ein freies Transplantat vom naheliegenden gesunden Peritoneum gewonnen. Dann erfolgte die Anlage eines Harnleiterstents und das onlay-patch wurde mit fortlaufender Naht an die Ureterplatte genäht. Schließlich wurde ein Omentum-patch über die Rekontruktionsstelle gelegt.
Ergebnisse: Die Patienten-Nachsorge war zwischen 2 Monate und 5 Jahre. Bei allen gestaltete sich der postoperative Verlauf komplikationslos. Am 10. postoperativen Tag wurde der Blasenkatheter nach einem intravenösen Pyelogramm gezogen. Der Harnleiterstent wurde bei drei Patienten nach sechs Wochen und bei anderen drei nach 3 Monaten gezogen. Kontrollurographie, -CT oder -Ultraschall wurden nach 3 und 9 Monaten und dann jährlich durchgeführt.
Schlussfolgerung: Wir haben eine neue Technik für die Behandlung von langsträckigen Stenosen / Defekte des mittleren Harnleiters mit einem Peritoneumtransplantat, beschrieben. Die Technik ermöglicht die Schonung der vaskulären Versorgung des Harnleiters und bietet bei ausgewählten Patienten eine Alternative zur Nephrektomie, Ileum-Harnleiter oder Autotransplantation.