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41. Gemeinsame Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie und der Bayerischen Urologenvereinigung

11. - 13.06.2015, Linz, Österreich

Beeinflusst die Diagnosequalität des fieberhaften Harnwegsinfektes den positiven prädiktiven Wert eines primären MCUGs?

Meeting Abstract

  • B. Haid - Abteilung f Kinderurologie, KH Barmh Schwestern Linz, Linz, Austria
  • J. Resch - Abteilung f Kinderurologie, KH Barmh Schwestern Linz, Linz, Austria
  • T. Becker - Abteilung f Kinderurologie, KH Barmh Schwestern Linz, Linz, Austria
  • M. Koen - Abteilung f Kinderurologie, KH Barmh Schwestern Linz, Linz, Austria
  • C. Berger - Abteilung f Kinderurologie, KH Barmh Schwestern Linz, Linz, Austria
  • C. Strasser - Abteilung f Kinderurologie, KH Barmh Schwestern Linz, Linz, Austria
  • J. Oswald - Abteilung f Kinderurologie, KH Barmh Schwestern Linz, Linz, Austria

Österreichische Gesellschaft für Urologie und Andrologie. Bayerische Urologenvereinigung. 41. Gemeinsame Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie und der Bayerischen Urologenvereinigung. Linz, 11.-13.06.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocKV75

doi: 10.3205/15oegu89, urn:nbn:de:0183-15oegu896

Published: May 19, 2015

© 2015 Haid et al.
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Fragestellung: Entsprechend den kinderurologischen guidelines besteht kein Konsensus bzgl. der Indikation zu einer MCUG (Miktionszystourethrographie) nach Harnwegsinfekten (HWIs). Aufgrund einer mehr als 50% Wahrscheinlichkeit eines negativen MCUGs nach einem HWI werden primär alternative diagnostische Schritte wie Isotopenuntersuchungen (DMSA Scan) empfohlen. Prädiktive Faktoren die die Wahrscheinlichkeit eines positiven MCUGs beeinflussen werden analysiert.

Methodik: Bei 555 Patienten mit einem medianen Alter von 1,83 wurden im Zeitraum von 2009 und 2014 nach Harnwegsinfekten eine MCUG durchgeführt. Retrospektiv wurden die Harngewinnungsmethode bei der Diagnosestellung eines HWIs erfasst und verglichen.

Ergebnis: Von 555 Kindern konnten im Rahmen des MCUGs 175 (32%) vesikoureterale Refluxe nachgewiesen werden. Bei 106 Kindern wurde die Diagnosestellung durch eine Blasenpunktion oder durch einen Einmalkatheterismus verifiziert. Bei 445 Kindern wurde die Harngewinnung durch eine Spontanharngewinnung mittels Beutelurin druchgeführt. In der Gruppe der steril gewonnenen Harne hatten 33/106 Patienten (31,1%) einen VUR, bei den potentiell kontaminierten Harnen (Beuteluringewinnung) hatten 140/445 Patienten einen Reflux (31,4%) p=0,9477

Schlussfolgerung: Die Harngewinnunsmethode scheint in diesem Krankengut den positiv prädiktiven Wert der Wahrscheinlichkeit eines positiven MCUGs nicht zu beeinflussen. Eine Erklärung dieser Ergebnisse könnte in der fachspezifischen, kinderurologischen Indikationsstellung zur MCUG Untersuchung eines Primärzentrums liegen, eine spezifische Anamnese kombiniert mit minimal invasiven Untersuchungstechniken wie dem Ultraschall, kann trotz nicht steril gewonnen Harn zu einer höheren Trefferquote eines vesikoureteralen Refluxes führen.