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41. Gemeinsame Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie und der Bayerischen Urologenvereinigung

11. - 13.06.2015, Linz, Österreich

Dual-energy CT kann zuverlässig harnsäurehaltige von nicht-harnsäurehaltigen Steinen in der Diagnostik unterscheiden

Meeting Abstract

  • A. Spek - Klinikum der Universität München, Urologische Klinik, München, Germany
  • P. Kufer - Klinikum der Universität München, Urologische Klinik, München, Germany
  • F. Strittmatter - Klinikum der Universität München, Urologische Klinik, München, Germany
  • A. Graser - Klinikum der Ludwigs-Maximilians-Universität München Campus Großhadern, Klinik für Radiologie, München, Germany
  • C. Stief - Klinikum der Universität München, Urologische Klinik, München, Germany
  • M. Bader - Klinikum der Universität München, Urologische Klinik, München, Germany
  • M. Staehler - Klinikum der Universität München, Urologische Klinik, München, Germany

Österreichische Gesellschaft für Urologie und Andrologie. Bayerische Urologenvereinigung. 41. Gemeinsame Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie und der Bayerischen Urologenvereinigung. Linz, 11.-13.06.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocKV43

doi: 10.3205/15oegu56, urn:nbn:de:0183-15oegu566

Published: May 19, 2015

© 2015 Spek et al.
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Objekt: Es wurde die Genauigkeit des Dual-Energy CT (DECT) zur Steinentdeckung sowie Unterscheidung der chemischen Zusammensetzung verglichen mit der postoperativen infrarotspektroskopischen Steinanalyse dieser untersuchten Harnsteine.

Methoden: Es wurden 64 Patienten mit klinisch symptomatischer Urolithiasis eingeschlossen. Alle diese Patienten wurden mittels DECT und dem dazugehörigen Nachbearbeitungsprogramm untersucht. Nach operativer Entfernung der Steine durch eine Ureterenoskopie wurden diese infrarotspektroskopisch ausgewertet. Diese Auswertung geschieht nach prozentualer chemischer Zusammensetzung und daraufhin eine Klassifikation zu den jeweiligen Steingruppen. Es wurde die Korrelation der Ergebnisse des Dual-Energy-CT mit Hilfe des Dual-Energy-Index (DEI) zur Steinanalyse verglichen. Der DEI berechnet sich aus den jeweiligen gemessenen Hounsfield-Einheiten der aus den Bilddatensätzen der beiden Röntgenröhren gewichteten Mittelwertbilder. Dieser DEI liegt zum Beispiel bei 0 für Wasser.

Ergebnisse: 213 Harnsteine wurden untersucht. Bei 38 der eingeschlossenen Patienten konnte mehr als ein Stein diagnostiziert und entfernt werden. DECT wurde genutzt, um die Steine mit verschiedenen Farbcodierungen zu differenzieren; hierbei zeigte nach Bildbearbeitung ein harnsäurehaltiger Stein die Farbe rot sowie Steine, welche Calcium enthalten, wurden blau markiert. Der mediane DEI der harnsäurehaltigen Steine lag bei 0,001. Für nicht harnsäurehaltige Steine wurde ein DEI zwischen 0,073 bei reinen Calciumsteinen sowie 0,077 bei Harnsteinen, welche Calcium und andere Stoffe enthalten, gemessen(p-Wert=0,001 bzw. p-Wert=0,03). Das DECT kann mit einer Sensitivität von 98,4% Harnsäuresteine von anderen Harnsteinen unterscheiden. Trotz des Einsatz von DECT und damit zweier Röntgenröhren führten die Untersuchungen zu keiner weiteren Strahlenbelastung für den Patienten im Vergleich zu einem nativen Steinsuch-CT: die mittlere Effektivdosis lag bei 4,18mSv (0,44mSv-14,27mSv).

Zusammenfassung: DECT mit anschließendem Nachbearbeitungsprogramm der Bilder erlaubt es zuverlässig, harnsäurehaltige von nicht harnsäurehaltigen Steinen zu unterscheiden ohne zusätzliche Strahlenbelastung für den Patienten. Eine sichere Unterscheidung innerhalb der nicht harnsäurehaltigen Steingruppen konnte bei dieser Studie nicht erreicht werden. Hierzu sind weiterführende Studien notwendig.