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Validierung der präoperativen Thrombozyten-Lymphozyten-Ratio (PLR) als Prognosefaktor beim Urothelkarzinom des oberen Harntraktes in einer europäischen Single-Center Serie
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Published: | May 19, 2015 |
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Fragestellung: Die Thrombozyten-Lymphozyten-Ratio (PLR) als Indikator systemischer Inflammation wurde wiederholt bei verschiedenen humanen Tumorentitäten als prognostisch relevant beschrieben. Wir untersuchten die potentielle prognostische Wertigkeit der präoperativen PLR in einer europäischen Kohorte von Patienten mit lokalisiertem Urothelkarzinom des oberen Harntraktes (UTUC).
Material und Methoden: Daten von 180 konsekutiven, nicht-metastasierten Patienten mit UTUC, operiert an einem Single-Center zwischen 1990 und 2012, wurden retrospektiv evaluiert. Patienten wurden anhand eines receiver-operating curve (ROC)-cut-offs von 150 (präoperative PLR) kategorisiert. Das krebsspezifische sowie das Gesamtüberleben wurden mittels Kaplan-Meier Methode untersucht. Eine multivariate Regressionsanalyse (Cox) bezüglich beider Endpunkte wurde angeschlossen.
Ergebnisse: Multivariat zeigten sich Lebensalter zum Operationszeitpunkt (<65 vs. ≥65yrs., HR=1.827, 95%CI=1.051-3.175, p=0.033), pathologisches Tumorstadium (pT-1 vs. pT-2-4, HR=1.873, 95%CI=1.066-3.292, p=0.029) sowie die präoperative PLR (< 150 vs. ≥150, HR=1.782, 95%CI=1.041-3.050, p=0.035) als unabhängige Prädiktoren des Gesamtüberlebens. Bezüglich des krebsspezifischen Überlebens erreichten pathologisches Tumorstadium (pT-1 vs. pT-2-4, HR=2.176, 95%CI=1.062-4.460, p=0.034) sowie die präoperative PLR (<150 vs. ≥150, HR=2.026, 95%CI=1.045-3.930, p=0.037) unabhängigen Prädiktorstatus.
Schlussfolgerungen: Im untersuchten Kollektiv zeigten Patienten mit einer erhöhten (>150) präoperativen PLR eine signifikant höhere krebsspezifische als auch Gesamtmortalität nach radikalchirurgischen Eingriffen aufgrund von UTUC, verglichen mit Patienten, welche eine erniedrigte (< 150) präoperative PLR aufwiesen.