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Detektion von Humanen Papillomaviren (HPV) beim nicht-muskelinvasiven Blasenkarzinom mittels Real-Time PCR und Reverse Line-Blot-Hybridisierung
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Published: | May 19, 2015 |
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Fragestellung: Humane Papillomaviren (HPV) Infektionen spielen eine wichtige Rolle in der Karzinogenese von zervikalen, penilen und anogenitalen Tumoren. Um einen möglichen ätiologischen Einfluss einer HPV Infektion beim nicht-muskelinvasiven Urothelkarzinom zu klären, wurde Formalin-fixiertes, Paraffin-eingebettetes (FFPE) Tumorgewebe mittels RT-PCR (HPV L1), gefolgt von Reverse Line Blot Hybridisierung bezüglich HPV-DNA Detektion und Genotypisierung untersucht.
Methodik: 186 Patienten, welche sich einer transurethralen Blasentumorresektion (TURB) aufgrund eines primären, nicht-muskelinvasiven Blasentumors zwischen 2006 und 2009 unterzogen, wurden retrospektiv in die Studienpopulation eingeschlossen. Eine positive Kontrollgruppe mit 22 zervikalen FFPE invasiven Karzinomproben wurde inkludiert.
Ergebnis: Die Histologie bestätigte in allen Patienten ein Urothelkarzinom: Primäres CIS, pTa, pT1 und pTa+pT1 in 14 (7.5%), 134 (72%), 36 (19.4%) and 2 (1.1%) Patienten. 119 (63.9%) und 67 (36.1%) Patienten wurden als low-risk und high-risk Tumore klassifiziert. 79 von 186 Patienten zeigten ein Tumorrezidiv, während bei 11 (5.9%) Patienten eine Progression (≥pT2) nach einem medianen Follow-up von 45 Monaten festgestellt wurde. HPV-DNA mittels real-time PCR wurde in 4 (2.2%) Patienten verifiziert. HPV 16 und HPV 6 waren in 2 (1.1%) und 1 (0.6%) Patienten positiv. Bei einem Patienten konnte kein Genotyp am RLB Assay festgestellt werden, obwohl die HPV-DNA positiv war. In der Kontrollgruppe lag die HPV Infektionsrate bei 100%: HPV 16 in 12 (54.6%), HPV 16/18 in 4 (18.3%), HPV 18 in 2 (9.1%), HPV 16/45 in 1 (4.5%) und HPV 18/33 in 1 (4.5%), HPV 16/33 in 1 (4.5%) und HPV 33 in 1 (4.5%) Patienten.
Schlussfolgerung: Unsere Studienergebnisse zeigen eine geringe Prävalenz bezüglich HPV Infektion in FFPE Blasentumorgewebe und sprechen somit gegen einen möglichen Einfluss von HPV auf die urotheliale Karzinogenese. Ein routinemäßiges HPV Screening erhöht die prognostische Wertigkeit weder beim Mann noch bei der Frau.