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41. Gemeinsame Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie und der Bayerischen Urologenvereinigung

11. - 13.06.2015, Linz, Österreich

Photoselektive Vaporisation der Prostata (PVP) mit Greenlight HPS und XPS für Prostatavolumina über 80 Ml – Analyse einer Serie von 63 Patienten nach 3 Jahren

Meeting Abstract

  • A. Sommerhuber - Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern, Urologie, Linz, Austria
  • M. Mayr - Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern, Urologie, Linz, Austria
  • J. Buchegger - Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern, Urologie, Linz, Austria
  • W. Loidl - Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern, Urologie, Linz, Austria

Österreichische Gesellschaft für Urologie und Andrologie. Bayerische Urologenvereinigung. 41. Gemeinsame Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie und der Bayerischen Urologenvereinigung. Linz, 11.-13.06.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocKV05

doi: 10.3205/15oegu19, urn:nbn:de:0183-15oegu193

Published: May 19, 2015

© 2015 Sommerhuber et al.
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Fragestellung: Die prospektive Studie hat das Ziel, die Effektivität, Sicherheit und Langfristigkeit der PVP mit den Greenlight HPS- und XPS- Systemen für die symptomatische benigne Prostatavergrößerung (BPE) über 80 ml zu untersuchen.

Methodik: Zwischen Oktober 2006 und Dezember 2014 wurden 63 Männer mit Miktionsbeschwerden aufgrund einer BPE mittels PVP mit 120-180W operiert. Bei allen Patienten wurde eine standardisierte urologische Untersuchung durchgeführt und nach 3, 12, 24 und 36 Monaten (Mo) hinsichtlich Veränderungen nachkontrolliert.

Ergebnis: 22 Patienten (34.9%) trugen präoperativ einen Dauerkatheter, das mediane Prostatavolumen war 93,7 ml (80-150). 61.9% der Männer (n=39) wurden als ASA 3 oder 4 klassifiziert und/oder standen unter oraler Antikoagulation. In durchschnittlich 94 min wurden 575.6 kJ (18.6-1200.1) appliziert, bei keinem Patienten war ein suprapubischer Katheter nötig. Bezüglich Hämoglobin (-6.4% vs. -4.8%) und Elektrolyten (Natrium -1.5% vs. +0.7%) fanden sich bei HPS und XPS vergleichbare Veränderungen, kein Patient benötigte eine Bluttransfusion. Die mediane Katheterisierungsdauer betrug 31,4 Stunden, zwei Männer (3.2%) mussten mit Dauerkatheter entlassen werden. Nach 3, 12, 24 und 36 Monaten stieg der mittlere Qmax von 9.7 ml/s auf 24.6 ml/s, 23.3 ml/s, 20.6 ml/s und 19.2 ml/s (+153.6%, +140,2%, +112.4% und +97.9%), Vres verminderte sich von 304.5 ml auf 47.1 ml, 22.5 ml, 17.6 ml und 35.7 ml (-84.5%, -92.6%, -94.2% und -88.3%). Der IPSS war 57.7%, 75.3%, 70.1% und 65.5% geringer als präoperativ (19.4, 8.2, 4.8, 5.8, 6.7), dies resultierte in einer Verbesserung des QoL (Quality of life score) von 4.2 auf 1.6, 1.3, 1.9 und 1.3 (-61.9%, -69.0%, -54.8% und -69.0%). PSA fiel von 5.5 ng/ml vor der PVP auf 2.4 ng/ml, 2.7 ng/ml, 3.1 ng/ml und 3.6 ng/ml (-56.4%, -50.9%, -43.6% und -34.5%). Der Hauptunterschied zwischen den beiden Lasersystemen fand sich in der PSA-Reduktion, die bei XPS um 35.1% (3 Mo), 51.3% (12 Mo) und 54.6% (24 Mo) verglichen mit HPS höher ausfiel. Nach einer mittleren Nachbeobachtungszeit von 11.1 Monaten mussten 4 Patienten (6.3%) reoperiert werden (1 Re-PVP nach 1 Woche, 1 TURP nach 6 Jahren, 1 Blasenhalsinzision, 1 Urethrotomie).

Schlussfolgerung: Auch bei Vorliegen von großen Prostatavolumina ist die PVP ein sicheres und effektives Verfahren für ein Patientengut mit erheblichen Komorbiditäten. Es besteht ein klarer Trend für XPS hinsichtlich der PSA-Reduktion, die Zufriedenheit mit dem Resultat des Eingriffs war hoch.