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Photoselektive Vaporisation der Prostata (PVP) mit Greenlight HPS und XPS für Prostatavolumina über 80 Ml – Analyse einer Serie von 63 Patienten nach 3 Jahren
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Published: | May 19, 2015 |
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Fragestellung: Die prospektive Studie hat das Ziel, die Effektivität, Sicherheit und Langfristigkeit der PVP mit den Greenlight HPS- und XPS- Systemen für die symptomatische benigne Prostatavergrößerung (BPE) über 80 ml zu untersuchen.
Methodik: Zwischen Oktober 2006 und Dezember 2014 wurden 63 Männer mit Miktionsbeschwerden aufgrund einer BPE mittels PVP mit 120-180W operiert. Bei allen Patienten wurde eine standardisierte urologische Untersuchung durchgeführt und nach 3, 12, 24 und 36 Monaten (Mo) hinsichtlich Veränderungen nachkontrolliert.
Ergebnis: 22 Patienten (34.9%) trugen präoperativ einen Dauerkatheter, das mediane Prostatavolumen war 93,7 ml (80-150). 61.9% der Männer (n=39) wurden als ASA 3 oder 4 klassifiziert und/oder standen unter oraler Antikoagulation. In durchschnittlich 94 min wurden 575.6 kJ (18.6-1200.1) appliziert, bei keinem Patienten war ein suprapubischer Katheter nötig. Bezüglich Hämoglobin (-6.4% vs. -4.8%) und Elektrolyten (Natrium -1.5% vs. +0.7%) fanden sich bei HPS und XPS vergleichbare Veränderungen, kein Patient benötigte eine Bluttransfusion. Die mediane Katheterisierungsdauer betrug 31,4 Stunden, zwei Männer (3.2%) mussten mit Dauerkatheter entlassen werden. Nach 3, 12, 24 und 36 Monaten stieg der mittlere Qmax von 9.7 ml/s auf 24.6 ml/s, 23.3 ml/s, 20.6 ml/s und 19.2 ml/s (+153.6%, +140,2%, +112.4% und +97.9%), Vres verminderte sich von 304.5 ml auf 47.1 ml, 22.5 ml, 17.6 ml und 35.7 ml (-84.5%, -92.6%, -94.2% und -88.3%). Der IPSS war 57.7%, 75.3%, 70.1% und 65.5% geringer als präoperativ (19.4, 8.2, 4.8, 5.8, 6.7), dies resultierte in einer Verbesserung des QoL (Quality of life score) von 4.2 auf 1.6, 1.3, 1.9 und 1.3 (-61.9%, -69.0%, -54.8% und -69.0%). PSA fiel von 5.5 ng/ml vor der PVP auf 2.4 ng/ml, 2.7 ng/ml, 3.1 ng/ml und 3.6 ng/ml (-56.4%, -50.9%, -43.6% und -34.5%). Der Hauptunterschied zwischen den beiden Lasersystemen fand sich in der PSA-Reduktion, die bei XPS um 35.1% (3 Mo), 51.3% (12 Mo) und 54.6% (24 Mo) verglichen mit HPS höher ausfiel. Nach einer mittleren Nachbeobachtungszeit von 11.1 Monaten mussten 4 Patienten (6.3%) reoperiert werden (1 Re-PVP nach 1 Woche, 1 TURP nach 6 Jahren, 1 Blasenhalsinzision, 1 Urethrotomie).
Schlussfolgerung: Auch bei Vorliegen von großen Prostatavolumina ist die PVP ein sicheres und effektives Verfahren für ein Patientengut mit erheblichen Komorbiditäten. Es besteht ein klarer Trend für XPS hinsichtlich der PSA-Reduktion, die Zufriedenheit mit dem Resultat des Eingriffs war hoch.