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41. Gemeinsame Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie und der Bayerischen Urologenvereinigung

11. - 13.06.2015, Linz, Österreich

Rolle der pelvinen Lymphadenektomie beim Gleason Score 6 Prostatakarzinom: Ergebnisse einer multizentrischen Studie des Arbeitskreis Urologische Onkologie (AUO) der ÖGU

Meeting Abstract

  • M. Sonnleithner - SMZ-Süd - Kaiser Franz Josef-Spital, Wien, Austria
  • H. Meixl - Landeskrankenhaus, Urologie, Klagenfurt, Austria
  • N. Pfleger - Landeskrankenhaus, Urologie, Oberwart, Austria
  • S. Seklehner - Landeskrankenhaus, Baden bei Wien, Austria
  • K. Grubmüller - Landeskrankenhaus, Krems an der Donau, Austria
  • W. Loidl - Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern, Linz, Austria
  • E. Würmschimmel - Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern, Ried im Innkreis, Austria
  • G. Galle - Universitätsklinik, Graz, Austria
  • A. Ponholzer - SMZ-Ost, Wien, Austria
  • F. Stoiber - Landeskrankenhaus, Vöcklabruck, Austria
  • V. Tauber - Allgemeines Krankenhaus, Linz, Austria

Österreichische Gesellschaft für Urologie und Andrologie. Bayerische Urologenvereinigung. 41. Gemeinsame Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie und der Bayerischen Urologenvereinigung. Linz, 11.-13.06.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocFV12

doi: 10.3205/15oegu12, urn:nbn:de:0183-15oegu124

Published: May 19, 2015

© 2015 Sonnleithner et al.
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Einleitung: Im Rahmen einer prospektiven, multizentrischen Studie des AUO wurde die Rolle der pelvinen Lymphadenektomie (LA) bei Patienten mit einem Gleason 6 Prostatakarzinoms im Rahmen einer radikalen Prostatektomie untersucht.

Methodik: In den 11 teilnehmenden urologischen Abteilungen wurden 2009 alle Patienten (n=293) mit einem Gleason-Score von 6 Prostatakarzinom in der Prostatabiopsie und nachfolgender radikaler Prostatektomie in diese Studie eingeschlossen. Den teilnehmenden Abteilungen blieb es überlassen ob und in welchem Ausmaß die pelvine LA durchgeführt wurde. Es ergaben sich aus dem operativen Vorgehen drei Patientengruppen: Gruppe 1: keine LA (n=146), Gruppe 2 (n=85): limitierte LA (Fossa obturatoria) und Gruppe 3 (n=62): extendierte LA.

Ergebnisse: Die drei Gruppen waren vergleichbar hinsichtlich des Alters (Gruppe 1: 61.6a, Gruppe 63.1a, Gruppe 3: 62a), des Prostatavolumens (1: 35.8ml; 2: 38.4ml; 3: 38.3ml) und des medianen Serum-PSA Wertes (1: 5.8 ng/ml, 2: 6.1 ng/ml, 3: 6.6 ng/ml). In Gruppe 2 wurden durchschnittlich 6 und in Gruppe 3 11 Lymphknoten entfernt. Bei keinem Patienten wurden positive Lymphknoten nachgewiesen. Eine Kapselüberschreitung war bei 16% vorhanden und bei 22% lag eine R1-Resektion vor. Ein Gleason Score Upgrading ergab sich in 30% von 6 auf 7, in 5% von 6 auf 8 und in weiteren 5% von 6 auf 9. Die Komplikationsrate war insgesamt gering. Die Bluttransfusionsrate betrug 3%. Die Rate an symptomatischen Lymphocelen in Gruppe 3 (9.7%) war deutlich höher als in Gruppe 2 (2.4%) und Gruppe 1 (0%). Die Datenerhebung nach 12 Wochen ergab bei keinem der Patienten einen PSA-Wert über 0.01 ng/ml. Die Nachsorgedaten nach 5 Jahren werden derzeit generiert.

Diskussion: Trotz eines Upstagings in etwa 30% sprechen der fehlende Nachweis von Lymphknotenmetastasen, die doch höhere Komplikationsrate und die negativen PSA-Werte nach 12 Wochen gegen eine routinemäßige Lymphadenektomie beim low-risk Prostatakarzinom.