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41. Gemeinsame Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie und der Bayerischen Urologenvereinigung

11. - 13.06.2015, Linz, Österreich

Wertigkeit disseminierter EpCam positiver Tumorzellen bei Patienten mit vermeintlich lokal begrenztem Prostatakarzinom

Meeting Abstract

  • U. Sonntag - Klinikum Augsburg, Urologie, Augsburg, Germany
  • B. Polzer - Fraunhofer ITEM-R, Projektgruppe 'Personalisierte Tumortherapie', Regensburg, Germany
  • C. Klein - Fraunhofer ITEM-R, Projektgruppe 'Personalisierte Tumortherapie', Regensburg, Germany
  • D. Weckermann - Klinikum Augsburg, Urologie, Augsburg, Germany

Österreichische Gesellschaft für Urologie und Andrologie. Bayerische Urologenvereinigung. 41. Gemeinsame Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie und der Bayerischen Urologenvereinigung. Linz, 11.-13.06.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocFV10

doi: 10.3205/15oegu10, urn:nbn:de:0183-15oegu102

Published: May 19, 2015

© 2015 Sonntag et al.
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Hintergrund: Disseminierte Tumorzellen beim Prostatakarzinom sind Prädiktoren des späteren Krankheitsverlaufes. Der präoperative Nachweis von Zytokeratin (PanCK)-positiven Tumorzellen im Knochenmark von Prostatakarzinompatienten korreliert signifikant mit einem schlechteren metastasen- und rezidivfreien Überleben. Jedoch hat die Detektion von PanCK positiven Zellen nach Entfernung des Primärtumors keinen wesentlichen Einfluss auf den weiteren Verlauf. Daher ist es wichtig weitere Marker zu evaluieren die mit einem schlechten postoperativen Verlauf korrelieren.

Methoden und Ergebnisse: Untersucht wurde ein Kollektiv von 216 Patienten nach kurativer radikaler Prostatektomie (RRP), die im Zeitraum von 1991 bis 2005 an unserem Haus operiert wurden. Bei allen Patienten wurden im Verlauf nach der Operation Knochenmarkaspirate gewonnen und auf PanCK und EpCAM (Epitheliales Zelladhäsionsmolekül)-positiven Zellen untersucht. Der klinische Verlauf wurde bis zum Jahr 2014 nachverfolgt. Hierbei zeigte sich in der univariaten Analyse, dass die postoperative Detektion EpCAM-positiver Zellen einen signifikanten Effekt auf das metastasenfreie Überleben hatte (p<0.001). Der Nachweis PanCK-positiver Zellen hatte dagegen keinen signifikanten Effekt (p=0,781). In der multivariaten Cox-Regressionsanalyse bestätigte sich EpCAM als unabhängiger Risikofaktor für ein reduziertes metastasenfreies Überleben (p<0,001; hazard ratio 3,218, 95 % CI 1,588-6,521).

Schlussfolgerung: EpCAM positive Zellen sind ein Risikofaktor für einen ungünstigen Krankheitsverlauf nach Radikaloperation der Prostata. Die Detektion und Charakterisierung disseminierter Tumorzellen kann in Zukunft weitere Einblicke in den individuellen Krankheitsverlauf gewähren und so möglicherweise die Therapie und Prognose des Prostatakarzinoms verbessern.