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PSMA-PET/MR-gestützte transrektale Fusionsbiopsie zur Detektion des Prostatakarzinoms
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Published: | May 19, 2015 |
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Fragestellung: Trotz ihrer geringen Sensitivität ist die transrektale sonographiegestützte randomisierte Prostatastanzbiopsie (PB) der Goldstandard in der Diagnostik des Prostatakarzinoms (PCa). Durch moderne Fusionsbiopsie-Systeme, die die Fusion von präinterventioneller MR-Bildgebung der Prostata mit der transrektalen Sonographie ermöglichen, werden höhere Detektionsraten bei der Erkennung von PCa beschrieben. Vor Kurzem wurde eine PET-Bildgebung, die einen 68Gallium-markierten Liganden des Prostata-spezifischen Membran-Antigens (PSMA) verwendet, in die Diagnostik des PCa eingeführt. Das Ziel war es, mithilfe eines neuartigen PET/MR-TRUS-Fusionsbiopsie-Systems die Genauigkeit der PSMA-PET/MR-Bildgebung bei der PCa-Detektion zu bestimmen.
Methodik: In diese erste Auswertung konnten 16 Patienten nach min. einer negativen PB eingeschlossen werden (Alter 45-75 Jahre; PSA median 7,82 ng/ml (4,0-13,2 ng/ml)). Bei jedem Pat. wurde ein multiparametrische PSMA-PET/MRT der Prostata durchgeführt. Alle Pat. erhielten sowohl eine systematische PB (10 Zylinder) als auch eine fusionsgestützte transrektale PB von in der PSMA-PET/MRT auffälligen Läsionen (1-3 Zylinder). Befunde der Bildgebung und Ergebnisse der pathologischen Untersuchung wurden für jeden Pat. und für jeden Prostatasextanten (bds. apikal, zentral, basal) verglichen.
Ergebnis: Bei der PSMA-PET/MRT zeigten 44% (7/16) der untersuchten Prostaten min. eine PCa-verdächtige Läsion, 31% (5/16) wurden vorab als fraglich suspekt eingestuft und in 25% (4/16) war kein auffälliges Areal abgrenzbar. Die pathologische Analyse der Biopsate wies in 50% (8/16) der Pat. ein PCa nach - sechs Pat. mit verdächtigen Läsionen und zwei mit in der PSMA-PET/MRT fraglichen Befunden. In keinem Pat. mit unauffälliger PSMA-PET/MRT wurde ein PCa gefunden. Auf Sextanten-Basis waren 23% (22/96) der untersuchten Areale in der PSMA-PET/MRT verdächtig auf PCa. In 16% (15/96) aller Sextanten konnte PCa histologisch nachgewiesen werden. 80% (12/15) der Areale, in denen ein PCa nachgewiesen werden konnte, waren auch in der PSMA-PET/MRT verdächtig.
Schlussfolgerung: In dieser ersten Analyse erwies sich die PSMA-PET/MRT in Kombination mit einem neu entwickelten PET/MR/TRUS-Fusionsbiopsie-System als nützliches Instrument zur Detektion von PCa bei Pat. mit bereits vorangegangener negativer PB. Um die exakte klinische Bedeutung der PSMA-PET/MRT-gestützten Fusionsbiopsie einschätzen zu können, sind jedoch größere Patientenkohorten notwendig.