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Onkologische Ergebnisse von Patienten nach Roboter-assistierter laparoskopischer radikaler Prostatektomie bei klinisch fortgeschrittenem Prostatakarzinom
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Published: | April 23, 2013 |
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Einleitung & Intention: Mit der zunehmenden Erfahrung bei der Roboter-assistierten laparoskopischen radikalen Prostatektomie (RARP) wurden auch die Auswahlkriterien für diese Methode erweitert. Ziel dieser Studie ist das onkologische Ergebnis von Patienten mit klinisch fortgeschrittenem Prostatakarzinom (PCa) nach RARP zu evaluieren.
Material & Methoden: Die Daten von N=89 Männern wurden retrospektiv untersucht, die zwischen Februar 2006 und August 2013 eine RARP erhielten. Alle hatten ein lokal fortgeschrittenes T3a PCa und/oder einen PSA-Wert>50ng/ml. Eine neoadjuvante Behandlung wurde nicht durchgeführt. An Parametern wurde ausgewertet: Alter, PSA, Prostatagröße, Gleason score, pathologisches Stadium, Gleason score am Präparat, Lymphknotenstatus, positive Schnittränder, prozentualer Karzinomanteil am Präparat, intraoperative Komplikationen, Minor- (Clavien's Grad I-IIIa) und Major- (Clavien's Grad IIIb-IVa) Komplikationen und biochemischer Progress, definiert als PSA-Anstieg von ≥ 0.2 mg/dl nach erreichen des Nadir oder fehlendes Erreichen des Nadir.
Ergebnisse: Das Alter betrug 63,8 Jahre, der PSA lag bei 63,2 ng/ml und die Prostatagröße war 36,8g. Der präoperative Gleason score war bei N=23 Gleason < 7, bei N=34 Gleason 7 und bei N=32 Gleason >7. Das pathologische Stadium T2 lag bei N=32 vor, T3 bei N=38 und T4 bei N=19. Ein Gleason score upgrading wurde bei N=17 gesehen. Ein Gleason < 7 Muster wurde bei N=12 beschrieben, ein Gleason 7 bei N=44 und ein Gleason >7 bei N=33. Der prozentuale Karzinomanteil lag bei 39,7% und positive Schnittränder wurden bei N=31 (34,8%) nachgewiesen. N=16 hatten einen positiven Lymphknotenstatus. Intraoperative Komplikationen wurden bei N=7 beobachtet, N=5 erhielten Ureterkatheter und bei N=2 kam es zu einer Rektumlaesion. Postoperative Minor-Komplikationen hatten N=16 und N=5 Major-Komplikationen. N=17 erhielten eine Hormontherapie und N=22 eine Bestrahlung. Nach 29 Monaten hatten N=28 einen biochemischen Progress.
Zusammenfassung: Das klinisch vermutete Tumorstadium wird postoperativ meist bestätigt, in gut einem Drittel findet sich doch ein organbegrenzter Tumor. Zwei Drittel sind nach gut 2 Jahren progressionsfrei. Die RARP kann daher auch bei klinisch fortgeschrittenen Tumorsituationen als eine Therapieoption, insbesondere zur lokalen Tumorkontrolle, angesehen werden. Der Patient muss präoperativ über die erhöhte Wahrscheinlichkeit eines multimodalen Behandlungskonzeptes aufgeklärt werden.