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Erfahrungen mit der sakralen Neuromodulation für die Zweitlinien-Behandlung der chronischen Blasenentleerungsstörung: Update 2013 des Zentrums für Sakrale Neuromodulation Regensburg
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Published: | April 23, 2013 |
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Einleitung: Die sakrale Neuromodulation (SNM) ist eine zugelassene und von mehreren urologischen Fachgesellschaften empfohlene Zweitlinien-Therapieoption der chronischen nicht-obstruktiven Harnblasenentleerungsstörung. Im deutschsprachigen Raum ist die Anwendung der SNM auf wenige Zentren beschränkt. Wir wollen ein Update zu den Erfahrungen des Regensburger Zentrums für Sakrale Neuromodulation geben.
Methodik: Es wurden klinische Parameter erhoben, zudem operative Rahmendaten. Wir untersuchten die Erfolgsraten bzgl. 24-h-Miktionsfrequenz (MF), Miktionsvolumen (MV), Restharnbildung (RH) und Frequenz der Einmalkatheterisierung (ISK) aller Patienten, die von Mai 2007 bis Dezember 2012 an unserem universitären Einzelzentrum mit SNM (two-Stage-Verfahren) behandelt wurden. Als Therapieerfolg wurde eine Besserung um ≥50% der entsprechenden klinischen Parameter definiert. Wir geben den aktuellen Stand zum 31.01.2013 wieder. Der Follow-up-Zeitraum betrug im Median 29 Monate (2-62).
Ergebnisse: Im Untersuchungszeitraum wurde bei 38 Patienten, davon 76% Frauen, die Indikation zur SNM gestellt. Das Durchschnittsalter betrug 52 Jahre (20-82). Die Beschwerden waren bei 61% der Patienten idiopathisch bedingt, bei 39% fand sich eine neurogene Störung wie Multiple Sklerose oder postoperative Zustände nach Eingriffen im kleinen Becken. Die mediane OP-Zeit der Elektrodenanlage (stage one) betrug 48 Minuten (in 68% bilaterale Stimulation). Bei 31 Patienten (82%) verlief die Testphase (im Median 53 Tage) erfolgreich. Es ergaben sich folgende Therapieerfolge zum Follow-up-Zeitpunkt: 41% der stimulierten Patienten gaben eine Besserung der MF (im Median von 5 auf 6 Miktionen/24h) an. 68% Patienten zeigten eine Erhöhung des MV (im Durchschnitt von 91 auf 237ml) auf. Die RH nahm bei 43% der Patienten ab (im Median von 400 auf 250ml), 42% der Patienten konnten die ISK-Frequenz um mehr als 50% senken (von 4 auf 2x/d). Bei 73% der Patienten traten während der Untersuchungsphase keine Komplikationen auf; Komplikationen umfassten v.a. Impulsgenerator-Migrationen (18%), die die Verlegung des Generators nach ventral erforderten. Die subjektive Patienten-Zufriedenheit lag bei 69%.
Schlussfolgerung: Die SNM ist im selektierten Patientengut ein vielversprechendes Zweitlinien-Therapieverfahren bei Harnblasenentleerungsstörungen unterschiedlicher Ätiologie. Trotz eines therapeutisch schwierigen Krankheitsbildes zeigte sich eine subjektive Zufriedenheitsrate von fast 70%.