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39. Gemeinsame Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie sowie der Bayerischen Urologenvereinigung

06.06.-08.06.2013, Graz, Österreich

Die sakrale Neurostimulation zur Behandlung der Blasenstörung

Meeting Abstract

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  • R. Nützel - Urologische Klinik, Krankenhaus Martha Maria Nürnberg, Nürnberg, Germany
  • R. Kühn - Urologische Klinik, Krankenhaus Martha Maria Nürnberg, Nürnberg, Germany

Österreichische Gesellschaft für Urologie und Andrologie. Bayerische Urologenvereinigung. 39. Gemeinsame Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie sowie der Bayerischen Urologenvereinigung. Graz, 06.-08.06.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13oeguFV11

doi: 10.3205/13oegu011, urn:nbn:de:0183-13oegu0112

Published: April 23, 2013

© 2013 Nützel et al.
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Einleitung: Die sakrale Neurostimulation (SNS, Interstim) ist mittlerweile eine in Leitlinien empfohlene Therapie bei den Indikationen sensorische und motorische OAB, Retention und auch pelvic pain

Patientengut und Ergebnisse: Von 09/2006 bis 12/2012 wurde bei 29 Patienten (8 männlich, 21 weiblich) im Alter von 34-81 Jahren eine sakrale Neurostimulation in der Testphase durchgeführt. Es wurde 4 mal eine motorische OAB, 3 mal eine sensorische OAB, 3 mal eine neurogene Hyperaktivität, 13 mal eine idiopatische Retention und 7 mal eine kombinierte Blasenstörungen mit Hyperaktivität und Retention behandelt.

Bis November 2009 wurde bei 6 Patienten eine sogenannte PNE (periphere Nerve-Evaluation) mit einer Testphase von einer Woche durchgeführt. Es konnten zwei permanente Neurostimulatoren (IPG Twin) implantiert werden. Dies entspricht einer Implantationsrate von 33%.

Bei 24 Patienten wurde eine subchronische Testung über Tined-lead Elektroden über drei Wochen durchgeführt. Bei 15 dieser Patienten konnte ein Impulsgeber implantiert werden. Dies entspricht einer Implantationsrate von 62%.

Die gesamte Implantationsrate (PNE und Tined lead) beträgt 57%.

Aufgeschlüsselt nach Indikationen ergibt sich für die motorische OAB eine Implantationsrate von 75%, für die sensorische OAB von 33%, für die neurogene Hyperaktivität von 67%, für die Retention von 46% und für die kombinierte Blasenstörung mit Hyperaktivität und Retention von 71%.

Die Indikation zur Implantation des Impulsgebers und damit zur chronischen Stimulation ergibt sich aus einer Verbesserung des Leitsymptoms um 50%

Bei den 14 Patienten die im Follow up über 2 Monate bis 6 Jahre bei uns blieben, wurde eine sinkende Zufriedenheit angegeben, obwohl das Leitsymptom immer noch um mehr als 50% verbessert war. Es wurden deshalb häufig die Stimulationsparameter verändert. Es traten zwei Implantatinfekte auf.

Zusammenfassung: Die sakrale Neurostimulation ist eine gute Möglichkeit auch komplexe Blasenstörungen zu behandeln. Die Implantationsraten, die in der Literatur angegeben werden, konnten in unserer Serie nicht erreicht werden. Eine vollständige Normalisierung der Blasenfunktion konnte bei uns nie erreicht werden. Dies führt offensichtlich auch zu einer sinkenden Zufriedenheit im Follow up. Die Two Stage- Methode sollte durchgeführt werden. Eine kritische Bewertung der Testphase ist wichtig um Fehlimplantationen zu vermeiden.