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Sind transvaginale und transobturatorische Schlingenoperationen in weiblicher Stressinkontinenz tatsächlich gleich effektiv?
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Published: | April 23, 2013 |
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Einleitung: Transvaginale (TVT) und transobturatorische (TOT) Schlingenoperationen sind der chirurgische Goldstandard in der Therapie der weiblichen Stressinkontinenz. Bisher konnte in keiner Metaanalyse ein signifikanter Vorteil einer Operationsmethode bezüglich Kontinenzraten aufgezeigt werden.
Material und Methoden: Durchführung einer Meta-Analyse mit Daten von 21 randomisierten kontrollierten Studien, welche zusätzlich nach dem Jadad-System gemäß ihrer Qualität klassifiziert wurden. Minimaler Beobachtungszeitraum: 1 Jahr, Restriktion zu Typ 1 Schlingen in weiblicher Stressinkontinenz.
Ermittlung von objektiver und subjektiver postoperativer Kontinenz, Komplikationen, Operationsdauer und Spitalsaufenthaltsdauer.
Statistische Auswertung mit StatsDirect Version 2.7.9.
Ergebnisse: TVT zeigte signifikant bessere Ergebnisse in objektiven (OR=1.35, 95% CI=1.10-1.67, p=0.005) und subjektiven Kontinenzraten (OR=1.24, 95% CI=1.04-1.49, p=0.02). Blasenperforationen (OR 5.72, CI=2.94-11.12, p< 0.0001) und Blutungen (OR=2.65, CI=1.54-4.59, p=0.0005) waren häufiger in TVT, welche auch eine längere Operationszeit aufwiesen (OR 1.38, CI=0.88-1.89, p< 0.0001). Scheidenverletzungen (OR=0.29, CI=0.15-0.56, p=0.0002) und neurologische Beschwerden (OR=0.35, CI=0.25-0.5, p< 0.0001) waren häufiger in TOT. Keine signifikanten Unterschiede wurden in Schlingenarrosionen, Harnverhalt, LUTS und Spitalsaufenthaltsdauer festgestellt.
Diskussion: Erstmalig konnte in einer Meta-analyse ein signifikanter Vorteil für TVT gegenüber TOT in objektiver und subjektiver Kontinenz gezeigt werden. Beide Operationsmethoden haben gemäß ihres jeweiligen anatomischen Zugangsweges ihr spezifisches Komplikationsprofil.