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Bellmunt-Risikoscore als Prädiktor für das Gesamtüberleben bei Patienten mit metastasiertem kastrationsresistentem Prostatakrebs
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Published: | April 2, 2025 |
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Einleitung: Die Prognose von Patienten mit metastasiertem kastrationsresistenten Prostatakarzinom (mCRPC) verbleibt individuell heterogen. Bisherige Prognosemodelle sind in der klinischen Anwendung aufgrund Ihrer Komplexität limitiert. Der Bellmunt-Risikoscore wurde ursprünglich im metastasierten Urothelkarzinom entwickelt und beinhaltet nur drei einfache und üblicherweise verfügbare Variablen. Ziel unserer Studie war es, den prädiktiven Wert dieses Scores bei mCRPC-Patienten zu bewerten.
Methode: Der Bellmunt-Risikoscore wurde aus den drei Risikofaktoren (Eastern Cooperative Oncology Group Performance Status (ECOG PS) ≥1, Serumhämoglobin <10 g/dL, Vorhandensein von Lebermetastasen) bei 125 Patienten berechnet, die in zwei Zentren zwischen 2005 und 2023 eine medikamentöse mCRPC-Therapie erhielten. Darüber hinaus wurde ein modifizierter Score erstellt (je ein Punkt für Hämoglobin <10 g/dL und das Vorhandensein von Lebermetastasen zusätzlich zum ECOG-PS). Die Assoziationen mit dem Gesamtüberleben (OS) unter Erst- und Zweitlinientherapie wurden mit Hilfe von Cox-Regressionsanalysen, Log-Rank-Tests und C-Index bewertet.
Ergebnisse: Es besteht ein signifikanter Zusammenhang zwischen dem Bellmunt-Risikoscore und einem kürzeren OS (Hazard Ratio: 3,23, 95% Konfidenzintervall: 2,06–5,05; Log-Rank P < 0,001; C-Index: 0,724). Der semiquantitative modifizierte Risikoscore zeigte eine noch bessere prognostische Diskriminierung (Log-Rank P < 0,001, C-Index: 0,764). Der Score und seine Dynamik waren auch in der Zweitlinienbehandlung prädiktiv (lLog-Rank P < 0,001 und = 0,01; C-Index: 0,742 und 0,595).
Schlussfolgerungen: Der Bellmunt-Risikoscore ist einfach zu berechnen, liefert nützliche prognostische Informationen im mCRPC und kann Ärzte bei ihren Behandlungsentscheidungen unterstützen.