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70. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie e. V.

03.04. - 04.04.2025, Münster

Bellmunt-Risikoscore als Prädiktor für das Gesamtüberleben bei Patienten mit metastasiertem kastrationsresistentem Prostatakrebs

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Thomas Büttner - Universitätsklinikum Bonn, Klinik und Poliklinik für Urologie und Kinderurologie, Bonn, Deutschland
  • Niklas Klümper - Universitätsklinikum Bonn, Klinik und Poliklinik für Urologie und Kinderurologie, Bonn, Deutschland
  • Richard Weiten - Universitätsklinikum Bonn, Klinik und Poliklinik für Urologie und Kinderurologie, Bonn, Deutschland
  • Philipp Lossin - Urologie Bonn Rhein-Sieg, Bonn, Deutschland
  • Stefan Latz - Urologie Bonn Rhein-Sieg, Bonn, Deutschland
  • Carolin Jacobs - Urologie Bonn Rhein-Sieg, Bonn, Deutschland
  • Manuel Ritter - Universitätsklinikum Bonn, Klinik und Poliklinik für Urologie und Kinderurologie, Bonn, Deutschland
  • Stefan Hauser - Universitätsklinikum Bonn, Klinik und Poliklinik für Urologie und Kinderurologie, Bonn, Deutschland
  • Jörg Ellinger - Universitätsklinikum Bonn, Klinik und Poliklinik für Urologie und Kinderurologie, Bonn, Deutschland
  • Philipp Krausewitz - Universitätsklinikum Bonn, Klinik und Poliklinik für Urologie und Kinderurologie, Bonn, Deutschland

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie e.V.. 70. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie. Münster, 03.-04.04.2025. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2025. DocP 1.11

doi: 10.3205/25nrwgu39, urn:nbn:de:0183-25nrwgu398

Published: April 2, 2025

© 2025 Büttner et al.
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Text

Einleitung: Die Prognose von Patienten mit metastasiertem kastrationsresistenten Prostatakarzinom (mCRPC) verbleibt individuell heterogen. Bisherige Prognosemodelle sind in der klinischen Anwendung aufgrund Ihrer Komplexität limitiert. Der Bellmunt-Risikoscore wurde ursprünglich im metastasierten Urothelkarzinom entwickelt und beinhaltet nur drei einfache und üblicherweise verfügbare Variablen. Ziel unserer Studie war es, den prädiktiven Wert dieses Scores bei mCRPC-Patienten zu bewerten.

Methode: Der Bellmunt-Risikoscore wurde aus den drei Risikofaktoren (Eastern Cooperative Oncology Group Performance Status (ECOG PS) ≥1, Serumhämoglobin <10 g/dL, Vorhandensein von Lebermetastasen) bei 125 Patienten berechnet, die in zwei Zentren zwischen 2005 und 2023 eine medikamentöse mCRPC-Therapie erhielten. Darüber hinaus wurde ein modifizierter Score erstellt (je ein Punkt für Hämoglobin <10 g/dL und das Vorhandensein von Lebermetastasen zusätzlich zum ECOG-PS). Die Assoziationen mit dem Gesamtüberleben (OS) unter Erst- und Zweitlinientherapie wurden mit Hilfe von Cox-Regressionsanalysen, Log-Rank-Tests und C-Index bewertet.

Ergebnisse: Es besteht ein signifikanter Zusammenhang zwischen dem Bellmunt-Risikoscore und einem kürzeren OS (Hazard Ratio: 3,23, 95% Konfidenzintervall: 2,06–5,05; Log-Rank P < 0,001; C-Index: 0,724). Der semiquantitative modifizierte Risikoscore zeigte eine noch bessere prognostische Diskriminierung (Log-Rank P < 0,001, C-Index: 0,764). Der Score und seine Dynamik waren auch in der Zweitlinienbehandlung prädiktiv (lLog-Rank P < 0,001 und = 0,01; C-Index: 0,742 und 0,595).

Schlussfolgerungen: Der Bellmunt-Risikoscore ist einfach zu berechnen, liefert nützliche prognostische Informationen im mCRPC und kann Ärzte bei ihren Behandlungsentscheidungen unterstützen.