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70. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie e. V.

03.04. - 04.04.2025, Münster

Das PSMA PET/CT als Biomarker um eine „adverse pathology“ bei Patienten mit einem ISUP 1 Prostatakarzinom vorherzusagen

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Raisa S. Abrams-Pompe - Klinikum Herford/RUB, Herford, Deutschland; Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg, Deutschland
  • Felix Preisser - Martini-Klinik am UKE, Hamburg, Deutschland
  • Philipp Mandel - Martini-Klinik am UKE, Hamburg, Deutschland
  • Markus Graefen - Martini-Klinik am UKE, Hamburg, Deutschland
  • Christian P. Meyer - Klinikum Herford/RUB, Herford, Deutschland
  • Derya Tilki - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg, Deutschland; Martini-Klinik am UKE, Hamburg, Deutschland

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie e.V.. 70. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie. Münster, 03.-04.04.2025. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2025. DocP 1.1

doi: 10.3205/25nrwgu29, urn:nbn:de:0183-25nrwgu297

Published: April 2, 2025

© 2025 Abrams-Pompe et al.
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Text

Einleitung: Ein International Society of Uropathology (ISUP) grade group 1 (GG1) Prostatakarzinom (PCa) wird als indolentes PCa angesehen und sollte primär mit der Aktiven Überwachung behandelt werden. Es gibt jedoch immer wieder GG1 PCa, die ungünstige Eigenschaften haben und bei denen sich ein aggressiver Krankheitsverlauf entwickelt. Diese Studie hatte das Ziel zu analysieren ob die Verwendung des PSMA PET/CTs helfen kann, solche Patienten zu identifizieren.

Methode: Wir haben dazu retrospektiv 115 Patienten mit Biopsy GG1 PCa, die in einem großen deutschen Zentrum operiert wurden ausgewertet. Alle Patienten hatten präoperativ ein PSMA PET/CT. Mittels uni- und multivariablen logistischen Regressionsanalysen wurde der Einfluss des PSMA PET/CTs auf das Vorhandensein einer „adverse pathology“ (≥GG3, ≥pT3, pN1) zum Zeitpunkt der radikalen Prostatektomie (RP) ermittelt.

Ergebnisse: Von allen 115 GG1 Patienten hatten 42 (37%) eine „adverse pathology“ zum Zeitpunkt der RP. Diese Patienten waren älter, hatten höhere präoperative PSA Werte und höhere SUVmax. In multivariablen logistischen Regressionsanalysen war ein höherer SUVmax der einzige unabhängige Prädiktor für das Vorhandensein einer „adverse pathology“ (OR: 1.08, 95% CI 1.02–1.15, p=0.01).

Schlussfolgerung: Das präoperative PSMA PET/CT kann helfen zwischen indolenten und deutlich aggressiveren ISUP 1 PCa Varianten zu unterscheiden. Patienten mit hohem Risiko für eine „adverse pathology“ sollten eine aktive Therapie oder zumindest ein engeres Follow-up unter Aktiver Überwachung erhalten.