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70. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie e. V.

03.04. - 04.04.2025, Münster

Eine randomisierte kontrollierte Studie zur Bewertung der mobilen App Kranus Mictera zur Behandlung von weiblicher Drang- und Belastungsinkontinenz

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Lisa Frey - Klinik für Urologie und Kinderurologie, Universitätsmedizin Mainz, Mainz, Deutschland
  • Hendrik Börner - Klinik für Urologie und Kinderurologie, Universitätsmedizin Mainz, Mainz, Deutschland
  • Gregor Duwe - Klinik für Urologie und Kinderurologie, Universitätsmedizin Mainz, Mainz, Deutschland
  • Carola Hunfeld - Praxis für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Greifswald, Deutschland
  • Kerstin Brocker - Frauenarztpraxis am ZKM, Karlsruhe, Deutschland
  • Stella Troilo - Praxis für Frauenheilkunde, Mannheim, Deutschland
  • Kurt Miller - Klinik für Urologie und Kinderurologie, Charité, Universitätsmedizin Berlin, Berlin, Deutschland; Kranus Health GmbH, München, Deutschland
  • Laura Wiemer - Klinik für Urologie und Kinderurologie, Charité, Universitätsmedizin Berlin, Berlin, Deutschland; Kranus Health GmbH, München, Deutschland
  • Axel Haferkamp - Klinik für Urologie und Kinderurologie, Universitätsmedizin Mainz, Mainz, Deutschland

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie e.V.. 70. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie. Münster, 03.-04.04.2025. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2025. DocV 1.27

doi: 10.3205/25nrwgu27, urn:nbn:de:0183-25nrwgu275

Published: April 2, 2025

© 2025 Frey et al.
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Text

Einleitung: Harninkontinenz ist eine weit verbreitete Erkrankung bei Frauen verschiedener Altersgruppen, welche die Lebensqualität erheblich beeinträchtigt und oft mit Stigmatisierung verbunden ist. Die Behandlungsstrategien reichen von konservativen Maßnahmen wie Änderungen des Lebensstils, Beckenbodentraining und Miktionsüberwachung bis hin zu pharmakologischen Therapien und chirurgischen Eingriffen. App-basierte Programme stellen einen neuen Ansatz mit potenziellem klinischem Nutzen für die Behandlung von Harninkontinenz und die Verbesserung der Lebensqualität von Patienten dar. Hier soll eine randomisiert kontrollierte Studie zu einer App-basierten Therapie (Kranus Mictera) der Harninkontinenz vorgestellt werden.

Methode: Bei der DINKS-Studie handelt es sich um eine prospektive, einfach verblindete, randomisierte, kontrollierte Studie. Teilnehmerinnen sind Frauen mit Harninkontinenz, die im Verhältnis 1:1 entweder der Interventionsgruppe zugeteilt wurden, die zusätzlich zur medizinischen Standardversorgung 12 Wochen lang eine App-basierte therapeutische Unterstützung (Kranus Mictera) erhält, oder der Kontrollgruppe, die nur die Standardversorgung erhält. Der primäre Endpunkt ist die Häufigkeit von Inkontinenzepisoden, die anhand eines 24-Stunden-Inkontinenztagebuchs ermittelt werden, das über einen Zeitraum von 72 Stunden geführt wird. Zu den sekundären Endpunkten gehören die Schwere der Symptome und die gesundheitsbezogene Lebensqualität, die anhand validierter Fragebögen bewertet werden.

Die Intervention umfasst unter anderem ein Miktionstagebuch, Beckenbodentraining, Verhaltenstechniken zur Kontrolle des Harndrangs und Entspannungsübungen, eine Wissens- und Ernährungssektion sowie Analysefunktionen.

Die Studie ist im Deutschen Register Klinischer Studien unter DRKS00033704 registriert.

Ergebnisse: Die ersten Ergebnisse der Studie werden für Januar 2025 erwartet und können zu diesem Zeitpunkt nachgereicht werden.

Schlussfolgerung: Diese RCT untersucht das Potenzial einer App-basierten Therapie zur Unterstützung von Frauen mit Belastungs-, Drang- oder gemischter Harninkontinenz. Es wird erwartet, dass die Intervention zu Verbesserungen der Inkontinenzhäufigkeit, der Symptomschwere und der gesundheitsbezogenen Lebensqualität führt. Die Ergebnisse dieser Studie könnten das Potenzial von Selbstmanagement-Anwendungen als wertvolle Ergänzung in der Behandlung von Harninkontinenz weiter untermauern und neue Perspektiven für die klinische Praxis eröffnen.