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70. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie e. V.

03.04. - 04.04.2025, Münster

TRUS PSAD vs. MRT PSAD – welche Methode prädiziert klinisch signifikante Karzinome besser?

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Marina Bertlich - Universitätsklinikum Bonn, Klinik und Poliklinik für Urologie und Kinderurologie, Bonn, Deutschland
  • Thomas Büttner - Universitätsklinikum Bonn, Klinik und Poliklinik für Urologie und Kinderurologie, Bonn, Deutschland
  • Manuel Ritter - Universitätsklinikum Bonn, Klinik und Poliklinik für Urologie und Kinderurologie, Bonn, Deutschland
  • Philipp Krausewitz - Universitätsklinikum Bonn, Klinik und Poliklinik für Urologie und Kinderurologie, Bonn, Deutschland

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie e.V.. 70. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie. Münster, 03.-04.04.2025. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2025. DocV 1.12

doi: 10.3205/25nrwgu12, urn:nbn:de:0183-25nrwgu127

Published: April 2, 2025

© 2025 Bertlich et al.
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Text

Einleitung: In Zeiten der multiparametrischen MRT der Prostata nimmt die diagnostische und prädiktive Relevanz des transrektalen Standard-Graustufen-Ultraschalls (TRUS) zur Identifizierung signifikanter Prostatakarzinome (csPCa) ab. Wir untersuchten seine Wertigkeit zur csPCa-Prädiktion und zur Volumenbestimmung.

Methode: 1.069 Patienten, die sich einer MRT/TRUS-Fusionsbiopsie der Prostata unterzogen haben, wurden analysiert. Das Prostatavolumen in MRT und TRUS, die korrespondierenden PSA-Dichten (PSAD) und das Prostatagewicht nach Prostatektomie wurden anhand gepaarter T-Tests verglichen. Die prädizierte csPCa-Detektion wurde mittels Grenzwertoptimierungs-(ROC) Analyse berechnet.

Ergebnisse: Im Vergleich zum Gewicht nach Prostatektomie wurde das Prostatavolumen mittels TRUS signifikant unterschätzt (ΔMittelwerte(MW) -5,1 ml; p<0,001), wohingegen die Messung via MRT nur kleine Abweichungen zeigte (ΔMW -1 ml; p<0,35). Dennoch ergaben sich keine Unterschiede bezüglich der csPCa-Vorhersage: Area Under the Curve (AUC) TRUS PSAD vs. MRT PSAD 0,72 und 0,73; p=0,25. Bei kleineren Prostatavolumina (cut off 77,5 ml) wurden signifikant bessere Vorhersagewerte für beide Verfahren festgestellt (TRUS: 0,71 vs. 0,60; p=0,01 und MRT: 0,71 vs. 0,60; p=0,018).

Schlussfolgerung: Die präziseste Einschätzung des Prostatavolumens erfolgt durch die MRT. Anhand des TRUS wird die Prostatagröße oft unterschätzt, wobei der prädiktive Wert der TRUS PSAD hoch ist. Bei fehlender Verfügbarkeit der MRT kann die TRUS PSAD als Alternative zur Risikobewertung herangezogen werden.