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69. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie e. V.

11.04. - 12.04.2024, Essen

Erfahrungen mit der operativen Behandlung von Panurethralen Harnröhrenstrikturen

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Darko Kröpfl - Helios St. Josefshospital Uerdingen, Urologie, Abteilung für Rekonstruktive Urologie, Krefeld, Deutschland
  • U. Roggenbuck - Institut für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie, Universität Duisburg-Essen , Essen, Deutschland
  • Susanne Krege - Kliniken Essen Mitte, Urologie, Essen, Deutschland
  • Lisa-Marie Wirtz - Helios St. Josefshospital Uerdingen, Urologie, Abteilung für Rekonstruktive Urologie, Krefeld, Deutschland
  • Inga Kunz - Helios St. Josefshospital Uerdingen, Urologie, Abteilung für Rekonstruktive Urologie, Krefeld, Deutschland

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie. 69. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie. Essen, 11.-12.04.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. DocP 2.12

doi: 10.3205/24nrwgu57, urn:nbn:de:0183-24nrwgu576

Published: March 26, 2024

© 2024 Kröpfl et al.
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Text

Einleitung: Die offene operative Rekonstruktion von langen Harnröhrenstrikturen (LHS) ist die einzig reale Option zum Erreichen von langfristiger Rezidivfreiheit. Die Strikturen von einer Länge von 8 cm und mehr werden von vielen als panurethral (PUS) bezeichnet. In den meisten Fällen werden bei diesen Patienten verschiedene Formen der Substitutionsurethroplasik (SU) in einer oder mehreren Sitzungen angewandt. Die Operationen sind komplex und mit Komplikationen behaftet. Im Folgenden werden wir uns mit dem postoperativen Verlauf verschiedener Techniken der Rekonstruktion der PUS widmen.

Methode: Es wurden Patienten mit einer LHS von >= 8 cm in die Studie eingeschlossen. Die Komplikationsrate und Ergebnisse der operativen Rekonstruktion wurden retrospektiv erfasst.

Ergebnisse: Zwischen 03/96 und 8/20 wurden 113 Patienten mit PUS einer Rekonstruktion unterzogen. Es wurden 56 Patienten (Pat.) in einer und 57 Pat in zwei Sitzungen geplant. Von diesen 57 wünschten jedoch nur 37 eine zweite Operation. 20 Pat. waren bereits nach der 1. Sitzung mit OP Ergebnis zufrieden. Je nach Form der Behandlung wurden die Patienten in 3 Gruppen eingeteilt:

  • Gruppe 1: 1zeitig geplant und operiert (56)
  • Gruppe 2: 2zeitg geplant, nach 1. Sitzung zufrieden (20)
  • Gruppe 3: 2zeitig geplant, 2zeitgig operiert (37)

22 Pat. hatten keine Vor-OP. Die Strikturlänge betrug im Median 11 cm. Das Alter der Patienten lag zwischen 12 und 85 Jahre (median 58 J).

Als Substitut wurden Mundschleimhaut (am häufigsten), Vorhaut oder Penisschafthaut (frei oder als gestielter Lappen) verwendet. Teils wurde die Maruspiliation verwendet. Die Komplikatrionen wurden nach Clavien-Dindo (CDC) klassifiziert. Es traten 24-mal CDC I–II Komplikationen und 17-mal CDC III–IV auf. Postoperativ sind n=74 Pat. (63%) erfasst worden. Das Follow Up lag zwischen 1 und 249 Monaten (Median 45 Mo). Insgesamt 23 Pat. (31%) Patienten berichteten über ein Rezidiv davon 13 (23,2%) in der Gruppe I, 2 in der Gruppe II, und 8 in Gruppe 3 (1 Pat. nach erster und 7 Pat. nach zweiter Sitzung). Die Rezidive traten im Median nach 17 Monaten auf.

Schlussfolgerung: Die Harnröhrenrekonstruktionen bei PUS waren in der vorgestellten Studie mit einer substantiellen Rate perioperativer Komplikationen und Rezidive begleitet. Das Risiko für Restriktur oder Fisteln war im gezeigten Kollektiv für 2zeitig operierte Pat. höher. Dies entspricht den Ergebnissen der Literatur.