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69. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie e. V.

11.04. - 12.04.2024, Essen

Induktive Systemtherapie beim Nierenzellkarzinom: Einfluss auf den Primarius unter verschiedenen Systemtherapien

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Linda Huberth - Uniklinik Münster, Klinik für Urologie und Kinderurologie, Münster, Deutschland
  • Konstantin Seitzer - Uniklinik Münster, Klinik für Urologie und Kinderurologie, Münster, Deutschland
  • Christopher Darr - Uniklinik Essen, Klinik für Urologie, Essen, Deutschland
  • Andres Jan Schrader - Uniklinik Münster, Klinik für Urologie und Kinderurologie, Münster, Deutschland
  • A. Mausbach - Uniklinik Essen, Klinik für Urologie, Essen, Deutschland
  • T. Hilser - Uniklinik Essen, Innere Klinik (Tumorforschung), Essen, Deutschland
  • M. Janssen - Uniklinik Münster, Klinik für Urologie und Kinderurologie, Münster, Deutschland
  • Laura-Marie Krabbe - Vivantes Humboldt-Klinikum Berlin, Klinik Urologie, Berlin, Deutschland
  • B. Heitplatz - Uniklinik Münster, Gerhard-Domagk-Institut für Pathologie, Münster, Deutschland
  • Boris Hadaschik - Uniklinik Essen, Klinik für Urologie, Essen, Deutschland
  • Martin Bögemann - Uniklinik Münster, Klinik für Urologie und Kinderurologie, Münster, Deutschland
  • Kathrin Schlack - Uniklinik Münster, Klinik für Urologie und Kinderurologie, Münster, Deutschland
  • Viktor Grünwald - Uniklinik Essen, Innere Klinik (Tumorforschung), Essen, Deutschland

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie. 69. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie. Essen, 11.-12.04.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. DocP 1.15

doi: 10.3205/24nrwgu45, urn:nbn:de:0183-24nrwgu455

Published: March 26, 2024

© 2024 Huberth et al.
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Text

Einleitung: In der Behandlung des Nierenzellkarzinoms (NCC) und der wissenschaftlichen Forschung gewinnt die Systemtherapie zunehmend an Bedeutung. Neben dem Bestreben eine Reduktion der Tumorlast zu erzielen, gilt es auch, durch eine Größenabnahme die Grundlage für eine operative Intervention zu schaffen. In dieser Studie werden die Wirksamkeit und Abweichungen im Therapieansprechen zwischen den unterschiedlichen Systemtherapien untersucht.

Methode: Wir haben 25 Patienten mit fortgeschrittenen NCC und 27 Raumforderungen der Universitätskliniken Essen und Münster eingeschlossen. Die Patienten erhielten zwischen 03/18 und 11/23 eine Systemtherapie als First-Line Therapie mit anschließender Operation. Retrospektiv bildeten wir zwei Kohorten, Kohorte 1 erhielt eine Kombinationstherapie aus Ipililumab und Nivolumab (CPI/CPI) (8 Patienten; 29,6%), Kohorte 2 einen Checkpointinhibitor und einen Tyrosinkinaseinhibitor (CPI/TKI) (17 Patienten; 70,4%). Wir untersuchten die Größenreduktion des Primarius im besten Ansprechen und analysierten die dafür erforderliche Anzahl an Therapiezyklen.

Ergebnisse: Bei 24 von 25 Patienten lag mindestens eine Bildgebung im Verlauf vor. 18 Patienten erhielten eine radikale Nephrektomie, bei 9 von 25 Patienten konnte die Systemtherapie eine Nierenteilresektion ermöglichen. Die durchschnittliche Größenreduktion lag bei 33,71%. In Kohorte 1 (CPI/CPI) gab es eine durchschnittliche Reduktion von 32,75%, in Kohorte 2 (CPI/TKI) von 34,14%. Eine Reduktion über 30% hatten bei CPI/CPI 5 von 8 und bei CPI/TKI 11 von 19 Tumoren, wobei 26 von 27 Tumoren eine Größenreduktion vorwiesen. Es lag kein signifikanter Unterschied im Tumoransprechen der beiden Gruppen vor (p=1,0). Im besten Ansprechen lag die mittlere Therapiedauer bei 6,87 Monaten, bei einer durchschnittlichen Anzahl von 8,19 Therapiezyklen. 62,5% der Patienten mit einem Ansprechen über 30% erhielten acht Zyklen oder mehr.

Schlussfolgerung: Die induktive Systemtherapie führt zu einer präoperativen Reduktion der Tumorlast und kann die Operabilität verbessern. In einigen Fällen war sogar eine nierenerhaltende Operation möglich. In unseren Untersuchungen lassen sich keine signifikanten Unterschiede im Ansprechen der verschiedenen Kombinationstherapien finden. Die Anzahl der Therapiezyklen erlaubt keine eindeutigen Rückschlüsse auf den Therapieerfolg, dennoch könnte man ab einer bestimmten Anzahl über positive Effekte diskutieren.