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In der Phase 2/3 IMmotion150/151 Studie verbessert der modifizierte Glasgow-Prognosescore (mGPS) die rein bildgebungsgestützte Vorhersage des Therapieansprechens bei Patienten mit metastasiertem Nierenzellkarzinom
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Published: | March 28, 2023 |
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Einleitung: Eine verlässliche Evaluation des Therapieansprechens ist für eine optimale Behandlung onkologischer Patienten von entscheidender Bedeutung. In der klinischen Routinepraxis basiert diese Evaluation auf einer über Bildgebung bestimmten Quantifizierung des Tumorvolumens. Insbesondere im Kontext der Immunonkologie ist die alleinige Bildgebung nicht auszureichend, um das Therapieansprechen robust zu erfassen. Der modifizierte Glasgow-Prognosescore (mGPS) ist ein einfacher Score, der auf den beiden Serummarkern C-reaktives Protein (CRP) und Albumin basiert. Vor kurzem haben wir gezeigt, dass dieser einfache Score dem IMDC-Score bei Patienten mit metastasiertem Nierenzellkarzinom (mRCC), die in der Phase-3-Studie IMmotion151 behandelt wurden, überlegen war. In dieser Studie wurde untersucht, inwieweit longitudinale Veränderungen des mGPS das Therapieansprechen vorhersagen können.
Methode: Wir evaluierten die prognostische und prädiktive Performance des mGPS bei Patienten mit mRCC, die mit Atezolizumab (plus Bevacizumab) oder Sunitinib im Rahmen der Phase-3-Studie IMmotion151 (Entdeckungskohorte) und der Phase-2-Studie IMmotion150 (Validierungskohorte) behandelt worden (n=890 Patienten). Um den prognostischen Wert des mGPS mit dem radiologischen Staging zu vergleichen, haben wir die RECIST-Bewertung durch den unabhängigen Prüfungsausschuss (IRC-RECIST) verwendet, um eine hohe Datenqualität zu gewährleisten. IRC-RECIST war für n=611 Patienten verfügbar.
Ergebnisse: In beiden Kohorten lieferten longitudinale Veränderungen des mGPS wertvolle prognostische und prädiktive Informationen. In der IMmotion150-Studie sagte der longitudinale mGPS bereits 6 Wochen nach Therapiebeginn das Therapieansprechen voraus. In beiden klinischen Studien lieferte der longitudinale mGPS auch unabhängig von der Bildgebung wertvolle additive prognostische Informationen. Bemerkenswert ist, dass in der Patientengruppe mit Krankheitskontrolle (DC) im 1. Staging, die etwa 80% beider Kohorten ausmachte, der mGPS dem IRC-RECIST hinsichtlich der Prognosevorhersage überlegen war: Univariable Cox: Hazard Ratio (HR) für Tod 2,71/7,54 für mGPS mittleres/hohes Risiko im Vergleich zu mGPS niedriges Risiko vs. HR für Tod 2,05 für SD im Vergleich zur PR/CR).
Schlussfolgerung: Unsere Daten deuten darauf hin, dass in der Patientengruppe mit Krankheitskontrolle im 1. Staging, die >80% der Patienten mit mRCC in der Erstlinientherapie darstellt, die einfache und kostengünstige Bestimmung des mGPS wertvolle zusätzliche prognostische Informationen zum alleinigen radiologischen Staging liefert und daher das Potenzial hat, sich als ein wertvolles und simples Instrument zur Vorhersage des Therapieansprechens im mRCC zu etablieren.