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68. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie e. V.

30.03. - 31.03.2023, Essen

DEPROMP-Studie: Lohnt sich der PSMA-PET/CT-Einsatz schon im Rahmen der Prostatastanzbiopsie?

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Philipp Krausewitz - Klinik und Poliklinik für Urologie und Kinderurologie, Universitätsklinikum Bonn, Bonn, Deutschland
  • Florian C. Gärtner - Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, Universitätsklinikum Bonn, Bonn, Deutschland
  • Markus Essler - Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, Universitätsklinikum Bonn, Bonn, Deutschland
  • Ulrike Attenberger - Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Universitätsklinikum Bonn, Bonn, Deutschland
  • Julian Luetkens - Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Universitätsklinikum Bonn, Bonn, Deutschland
  • Glen Kristiansen - Institut für Pathologie, Universitätsklinikum Bonn, Bonn, Deutschland
  • Carsten-Henning Ohlmann - Johanniter Krankenhaus Bonn, Bonn, Deutschland
  • Stefan Hauser - Klinik und Poliklinik für Urologie und Kinderurologie, Universitätsklinikum Bonn, Bonn, Deutschland
  • Jörg Ellinger - Klinik und Poliklinik für Urologie und Kinderurologie, Universitätsklinikum Bonn, Bonn, Deutschland
  • Manuel Ritter - Klinik und Poliklinik für Urologie und Kinderurologie, Universitätsklinikum Bonn, Bonn, Deutschland

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie. 68. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie. Essen, 30.-31.03.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. DocV 1.7

doi: 10.3205/23nrwgu07, urn:nbn:de:0183-23nrwgu077

Published: March 28, 2023

© 2023 Krausewitz et al.
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Einleitung: Die PSMA-PET/CT hat großes Potenzial in der Prostatakarzinom (PCA)-diagnostik. Die DEPROMP-Studie (DEtection rate of clinically significant PROstate cancer by mpMRI and PSMA-PET/CT fusion biopsy) untersucht ihren Zusatznutzen im Rahmen der Prostatastanzbiopsie. Primärer Endpunkt der Studie ist die Änderungsrate des Behandlungsplans von Biopsie-naiven Männern nach kombinierter PSMA-PET/CT-gezielter (PET-TB), systematischer (SB) und MRT-gezielter Prostatabiopsie (MR-TB) im Vergleich zum SOC (SB + MR-TB). Wichtigster sekundärer Endpunkt ist der additive Nutzen der PET-TB für die Detektion klinisch signifikanter PCA (csPCA).

Methoden: Der Einfluss der additiven PET-TB auf die Risikostratifizierung und den Behandlungsplan wird verblindet und randomisiert mit Hilfe von Fragebögen auf Basis histopathologischer und bildmorphologischer Untersuchungen analysiert: die Bewertung erfolgt einerseits unter Einbeziehung aller Ergebnisse (SB + MR + PET-TB) und andererseits unter Ausschluss der PET-TB Informationen.

Ergebnisse: Die DEPROMP-Studie rekrutiert seit 03/2021 und es wurden bis dato 208 der 230 avisierten Patienten eingeschlossen. Die Ergebnisse der Interimsanalyse (n=100: Gesunde=44; PCA=56) zeigen, dass die additive PET-TB in 53% der Fälle im Vergleich zum SOC zu einer Änderung in Bezug auf intra- (z.B. nervenschonendes Vorgehen oder Ausmaß der Lymphknotendissektion) und intermodale (lokal vs. systemisch) Behandlungspläne führte. Der Einfluss der PSMA-PET/CT auf den Behandlungsplan wurde insbesondere bei Patienten mit csPCA offenkundig; hier kam es bei 85% der Betroffenen zu Therapieplanmodifikationen. Im Vergleich zum SOC wurden durch die zusätzliche PET/TB 4% mehr csPCA diagnostiziert und die Detektion klinisch insignifikanter Tumore um 2% reduziert.

Schlussfolgerung: Der additive Einsatz der PSMA-PET/CT im Rahmen der Prostatastanzbiopsie scheint für die Therapieplanung von PCA-Patienten im Vergleich zum SOC einen Zusatznutzen zu haben; nach Interimsanalyse profitieren dabei vor allem Männer mit csPCA. Finale Studienergebnisse entsprechend der initialen Poweranalyse sind jedoch ausstehend, sodass diese Aussagen bislang nur unzureichend belegt sind. Wir erwarten, dass die Rekrutierung bis zum NRWGU-Kongress 2023 abgeschlossen sein wird und wir hier erste valide Ergebnisse präsentieren können.