gms | German Medical Science

68. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie e. V.

30.03. - 31.03.2023, Essen

Vergleichende Analyse zweier Methoden zur Anreicherung von zirkulierenden Tumorzellen und der Expression von Androgenrezeptor Splice-Varianten

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Neele Wüstmann - Uniklinikum Münster, Münster, Deutschland
  • Verena Humberg - Uniklinikum Münster, Münster, Deutschland
  • Katrin Schlack - Uniklinikum Münster, Münster, Deutschland
  • Konstantin Seitzer - Uniklinikum Münster, Münster, Deutschland
  • Martin Bögemann - Uniklinikum Münster, Münster, Deutschland
  • Andres Jan Schrader - Uniklinikum Münster, Münster, Deutschland
  • Christof Bernemann - Uniklinikum Münster, Münster, Deutschland

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie. 68. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie. Essen, 30.-31.03.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. DocV 1.6

doi: 10.3205/23nrwgu06, urn:nbn:de:0183-23nrwgu062

Published: March 28, 2023

© 2023 Wüstmann et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Fragestellung: Zirkulierende Tumorzellen (CTC) sowie die Expression von Androgenrezeptor Splice-Varianten (AR-V) werden derzeit als klinische Biomarker im metastasierten Prostatakarzinom diskutiert. Die Detektionsraten verschiedener Biomarkerstudien unterscheiden sich deutlich, obwohl die Methodik ähnlich ist.

Ziel unserer Arbeit war der Vergleich zweier etablierter Verfahren zum Nachweis von CTC und AR-V. Beide Methoden beinhalten eine reverse Transkription (RT), d.h. das Umschreiben von mRNA in komplementäre DNA, verwenden dafür jedoch verschiedene Enzyme (AdnaTest: Sensiscript RT (S); Münster Assay: SuperScript IV VILO (V)).

Material und Methoden: mRNA aus Prostatakarzinomzellen wurde in unterschiedlichen Verdünnungen mit beiden Enzymen umgeschrieben und das Detektionslimit für die Biomarker untersucht. Anschließend wurde in einer Kohorte von n=40 Patienten die Detektion von CTC und AR-V nach RT mit beiden Enzymen verglichen.

Ergebnisse: Die Enzymchemie V weist ein deutlich höheres Detektionslimit auf als die empfohlene Enzymchemie des AdnaTests (S). Bei 40 Patientenproben wurden mit V in 67,5% und mit S in 50% CTC detektiert (p=0,02). AR-V7+ waren 37,5% (V) bzw. 25% (S) der Proben.

Schlussfolgerungen: Eine klinische Verwendung von Biomarkern benötigt die effizienteste und sensitivste Nachweismethode zur Vermeidung falsch negativer Patientenstratifikation.

Unsere Vergleichsanalyse zeigt eine signifikante Erhöhung der tatsächlichen Biomarker-positiven Patienten bei Verwendung einer sensitiveren Enzymchemie. Möglicherweise wurde in bisherigen Studien ein beachtlicher Teil der Patienten inkorrekt klassifiziert, sodass die Aussagen dieser Studien mit Skepsis zu betrachten sind.