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67. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie e. V.

07.04. - 08.04.2022, Münster

Corona, ein erhörtes Risiko für männliche Infertilität?

Meeting Abstract

  • Barbara Köditz - Uniklinik Köln, Klinik für Urologie, Köln, Deutschland
  • Heike Göbel - Uniklinik Köln, Institut für Pathologie, Köln, Deutschland
  • Manuel Huerta - Uniklinik Köln, Klinik für Urologie, Köln, Deutschland
  • Ersen Kameri - Uniklinik Köln, Klinik für Urologie, Köln, Deutschland
  • Mathias Hamdorf - Uniklinik Köln, Klinik für Augenheilkunde, Köln, Deutschland
  • Tim Nestler - Uniklinik Köln, Klinik für Urologie, Köln, Deutschland
  • Axel Heidenreich - Uniklinik Köln, Klinik für Urologie, Köln, Deutschland
  • Melanie von Brandenstein - Uniklinik Köln, Klinik für Urologie, Köln, Deutschland

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie. 67. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie. Münster, 07.-08.04.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. DocP 2.7

doi: 10.3205/22nrwgu85, urn:nbn:de:0183-22nrwgu852

Published: March 1, 2022

© 2022 Köditz et al.
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Text

Einleitung: In November 2019 wurde der erste Fall des neuartigen Coronaviruses (Sars-CoV-2) in Wuhan, China beschrieben. Von dort verbreitete sich das Virus über die ganze Welt und verursachte eine Pandemie mit einem unklaren Verlauf. Diverse Gruppen konnten bereits zeigen, dass das Virus im Hoden nachzuweisen ist mit unklaren Folgen.

Methoden: FPPE Gewebe Proben von Patienten, die an oder mit Corona verstorben sind (n=28, einschließlich 2 Patienten die gegen COVID-19 geimpft waren), im Vergleich zu gesunden Kontrollgewebe mit dem gleichen Alter (n=10), sowie Patienten mit nicht metastasierten (n=5) und metastasierten Seminom (n=5) wurden analysiert. Hier wurde die Expression der miR 371a-3p mittel qRT-PCR analysiert, welche für die Herunterregulation des Androgenrezeptors (AR) verantwortlich ist. Des Weiteren, wurde eine ICH für den AR und den ACE2 Rezeptor ausgeführt. Das Durchschnittsalter der Patienten lag bei 68 Jahren.

Ergebnisse: In 80% der Corona Fällen wurde eine signifikante Überexpression der miR 371a-3p nachgewiesen. In H&E Schnitten der FPPE Gewebeproben wurde in 89% der Fälle eine Reduktion oder Abwesenheit der Spermatogenese beschrieben. Bei den beiden geimpften Patienten wurde eine normale Androgen Expression, sowie eine normale Spermatogenese festgestellt.

Schussfolgerung: Hier wurde zum ersten Mal gezeigt, dass männliche Infertilität eine Spätfolge nach einer Sars-Cov2 Infektion sein kann, durch eine herunter Regulation des AR durch die Überexpression der miR 371a-3p. Ob dieser Effekt von kurzer Dauer ist muss in der nächsten Zeit evaluiert werden.