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67. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie e. V.

07.04. - 08.04.2022, Münster

HPV E6* – erhöhtes Peniskrebsrisiko für Patienten mit Penisdysplasie?

Meeting Abstract

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  • Friederike Haidl - Urologie Uniklinik Köln, Köln, Deutschland

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie. 67. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie. Münster, 07.-08.04.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. DocP 2.5

doi: 10.3205/22nrwgu83, urn:nbn:de:0183-22nrwgu837

Published: March 1, 2022

© 2022 Haidl.
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Einleitung: Die HPV Infektion gilt als prädisponierender Faktor für die Entwicklung einiger Subtypen des Peniskarzinoms. Das Tumorsuppressorgen p53 wird je nach Subtyp des HP Virus durch die Expression von E6 aktiviert. Insbesondere bei "high grade" HP Viren ist die Expression einer gespleißten Variante des Volllängen E6 zu E6* bekannt. Im Vergleich zu E6, die für den Abbau von p53 wichtig ist, bindet E6* an E6, was zu einer Hemmung des p53-Abbaus führt. Aufgrund der Hemmung des p53-Abbaus weisen diese Zellen eine erhöhte p53-Expression auf und haben somit ein höheres Tumorentwicklungspotenzial. Patienten mit Peniskarzinom und erhöhter p53-Expression haben häufig schlechtere klinische Parameter und eine erhöhte Sterblichkeitsrate. Ziel unserer Studie war es zu untersuchen, ob die Überexpression von E6* in der Penisdysplasie ein prognostischer Marker für die Entwicklung eines Peniskarzinoms darstellen kann.

Methode: Wir analysierten in Paraffin eingebettete Gewebeproben (FFPE) von Patienten mit Penisdysplasie (n=10) oder Peniskarzinom (n=10) und verglichen sie mit FFPE-Proben von gesundem Penisgewebe. Die RNA wurde isoliert und eine qRT-PCR für p53 durchgeführt. Da bekannt ist, dass E6* mit erhöhten p53-Werten einhergeht, wurde die E6*-Expression in den verschiedenen Proben analysiert und mit HeLa-Zellen, die sowohl E6* als auch E6 Volllänge exprimieren, verglichen.

Ergebnisse: In den Peniskarzinomproben konnte eine signifikant erhöhte p53-Expression festgestellt werden, während bei Patienten mit Penisdysplasie lediglich ein leichter Anstieg gemessen wurde. Eine erhöhte E6*-Expression wurde in allen von uns analysierten Peniskarzinom-Proben gefunden, während bei den Penisdysplasie - Proben in 40% ein Anstieg nachweisbar war. Bei 50% der Penisdysplasie-Patienten war keine E6-Expression nachweisbar, weder in voller Länge noch in verkürzter Form. 10% der Patienten exprimierten nur die E6-Variante in voller Länge.

Schlussfolgerung: Ob die Überexpression von E6* bei Penisdysplasie als prognostischer Marker verwendet werden kann, muss in weiteren Untersuchungen evaluiert werden.