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67. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie e. V.

07.04. - 08.04.2022, Münster

Lokalrezidiv nach „Eradikation“ einer Keimzellneoplasie in situ (GCNIS) durch Strahlentherapie mit 18 Gy

Meeting Abstract

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  • Sebastian Homann - Klinikum Dortmund gGmbH, Dortmund, Deutschland
  • Peter Kwasny - Klinikum Dortmund gGmbH, Dortmund, Deutschland
  • Michael Truß - Klinikum Dortmund gGmbH, Dortmund, Deutschland

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie. 67. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie. Münster, 07.-08.04.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. DocP 2.2

doi: 10.3205/22nrwgu80, urn:nbn:de:0183-22nrwgu804

Published: March 1, 2022

© 2022 Homann et al.
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Einleitung: Die lokale Bestrahlung mit 18-20 Gy gilt bei GCNIS-befallenem Solitärhoden als Standard. Das Ziel ist – bei definitiver Infertilität – eine Kuration der GCNIS bei gleichzeitigem Erhalt der Testosteronsynthese durch die Leydigzellen.

Methode: Bei einem 45 Jahre alten Patienten ohne Voroperationen, Vorerkrankungen erfolgte 2013 bei negativen Tumormarkern die inguinale Ablatio testis links und simultane Hodenbiopsie rechts (Histologie: klassisches Seminom, links: pT1/cN0/cM0/R0; rechts GCNIS). Damals fiel die Entscheidung zur lokalen Radiatio rechts mit 18 Gy und Surveillance (Luganostadium I, klinischen Stadium I (cSI) ohne Risikofaktoren).

In der ambulanten Nachsorge in 11/2020 zeigte sich ein klinisches Hodentumorrezidiv rechts mit Tumormarkerelevation (AFP auf 400 U/ml; ß-HCG auf 10,7 U/l) und unauffälliger Ausbreitungsdiagnostik.

Ergebnisse: Wir führten die Ablatio testis rechtsseitig komplikationsfrei durch, eine Testosteronsubstitution wurde eingeleitet. Histologisch zeigte sich ein Keimzellmischtumor (unreifes Teratom 95%, Seminom 5%), Tumorformel pT1/cN0/cM0/R0. Nach halbwertszeitgerechter Normalisierung der Tumormarker fiel erneut die Entscheidung zur Surveillance (Luganostadium I, cSI ohne Risikofaktoren).

Schlussfolgerung: Lokalrezidive nach 18–20 Gy Radiatio einer GCNIS des Hodens sind Raritäten, bisher 8 Fälle in der Literatur beschrieben. Eine langfristige Tumornachsorge bleibt unerlässlich.