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67. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie e. V.

07.04. - 08.04.2022, Münster

Frauenrepräsentanz auf urologischen Kongressen: Wunsch und Wirklichkeit

Meeting Abstract

  • Tanja Hüsch - Universitätsmedizin Mainz, Klinik und Poliklinik für Urologie und Kinderurologie, Mainz, Deutschland
  • Axel Haferkamp - Universitätsmedizin Mainz, Klinik und Poliklinik für Urologie und Kinderurologie, Mainz, Deutschland
  • Christian Thomas - Universitätsklinik Dresden, Klinik für Urologie, Dresden, Deutschland
  • Joachim Steffens - St. Antonius-Krankenhaus gGmbH, Klinik für Urologie und Kinderurologie, Eschweiler, Deutschland
  • Paolo Fornara - Martin-Luther-Universität, Klinik für Urologie und Transplantation, Halle (Saale), Deutschland
  • Jennifer Kranz - Uniklinik RWTH Aachen, Klinik für Urologie, Aachen, Deutschland

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie. 67. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie. Münster, 07.-08.04.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. DocV-F 2.2.1

doi: 10.3205/22nrwgu62, urn:nbn:de:0183-22nrwgu625

Published: March 1, 2022

© 2022 Hüsch et al.
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Einführung: Frauen sind auf wissenschaftlichen Konferenzen unterrepräsentiert, was die Sichtbarkeit weiblicher Rollenvorbilder verringert. Diese sind jedoch für angehende junge Wissenschaftlerinnen von entscheidender Bedeutung und können nicht nur einen wesentlichen Einfluss auf die Berufswahl an sich haben, sondern sind als wesentliches Hindernis für den Aufstieg von Frauen in chirurgischen Fachgebieten und der akademischen inneren Medizin identifiziert worden.

Das Ziel dieser Untersuchung war es daher, den Frauenanteil auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Urologie (DGU) zu bewerten, sowie in Relation mit dem aktuellen Frauenanteil in der Urologie zu setzen.

Methoden: Die Programme der DGU-Jahrestagungen von 2011, 2018 und 2019 wurden retrospektiv untersucht und Sitzungen nach Geschlecht quantifiziert. Hierbei wurde zwischen Vorsitz oder Referent unterschieden sowie die Art und Thema der Sitzung kategorisiert. Es erfolgte eine deskriptive Analyse, univariate und multivariate Analysen wurden durchgeführt, um geschlechtsspezifische Ungleichheiten und Variablen, die die Geschlechterverteilung beeinflussen, zu ermitteln. Ein p-Wert von <0,05 wurde als signifikant angesehen.

Ergebnisse: Zu den DGU-Tagungen in den Jahren 2018 und 2019 wurden insgesamt 2.504 Vorsitzende und Referenten eingeladen. Hiervon waren 446 (17,8%) weibliche Referenten oder Vorsitzende, was einem Gender Gap von 64,7% entspricht. Es konnten signifikante Unterschiede zwischen dem Sitzungstyp, dem Thema und der Geschlechterverteilung bei den Vorsitzenden und Referenten identifiziert werden. Das Thema Operationstechniken war eine unabhängige Variable für eine signifikante Unterrepräsentanz von weiblichen Vorsitzende als auch weibliche Referenten (p<0,001). In den Jahren 2011, 2018 und 2019 waren die Themen Berufspolitik und Plenarsitzung durch keine weibliche Vorsitzende vertreten. Im Vergleich dazu betrug der Gender Gap im Jahr 2011 74,2%, was eine Verringerung der Lücke um 1,2% pro Jahr bedeutet.

Zusammenfassung: Es besteht nach wie vor eine erhebliche Diskrepanz zwischen der Vertretung der Geschlechter auf den Jahrestagungen der DGU, und eine Gleichstellung der Geschlechter wird derzeit nicht vor 50 Jahren erwartet. Zukünftige Bemühungen sollten sich auf die Umsetzung etablierter Richtlinien zur Erreichung von Geschlechtergleichheit auf urologischen Kongressen richten.