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Einleitung: Patienten (Pat.) mit einem Prostatakarzinom (PCa) haben oftmals bereits eine verminderte Knochendichte. Wir haben die Versorgungssituation im Hinblick auf die Osteoprotektion zur Vermeidung der sekundären Osteoporose unter androgendeprivativer Therapie (ADT) in urologischen Praxen untersucht.

Methoden: Es handelte sich um eine fragebogenbasierte Untersuchung unter Mitgliedern von d-uo. eingeschlossen wurden alle Pat. mit einem histologisch gesicherten PCa, die zwischen 7/2019 und 6/2020 mindestens einmal in der befragten Praxis gesehen wurden. Für die weitere Analyse wurden alle Pat. unter einer Langzeit-ADT hinsichtlich Beginn, Art und Dauer der osteoprotektiven Therapie sowie der zusätzlichen Gabe von Calcium (Ca) und Vitamin D betrachtet.

Ergebnisse: Im o.g. Zeitraum wurden in 15 Praxen insgesamt 3.692 Pat. mit einem PCa gesehen. Hiervon erhielten 844 Pat. mit einem M0-PCa (22,9%) eine Langzeit-ADT. Eine osteoprotektive Therapie wurde bei 183/844 Pat. (21,7%) vorgenommen. Denosumab erhielten 73,2% der Pat. und ein Bisphosphonat 26,8%. Die Osteoprotektion wurde bei 32,8% der Pat. zeitgleich mit der ADT und bei 67,2% später begonnen. Die Osteoprotektion wurde bei 61,2% der Pat. mindestens so lange wie die ADT durchgeführt. Bei 84,7% der Pat. wurde zusätzlich zur osteoprotektiven Therapie Ca und Vitamin D supplementiert. In 54,2% der Fälle war der Beginn zeitgleich und in 45,8% später.

Schlussfolgerung: Eine Osteoprotektion wurde nur bei jedem fünften Pat. mit einem M0-PCa und Langzeit-ADT vorgenommen und nur bei jedem dritten Pat. zeitgleich mit der ADT begonnen. Zusammenfassen d lässt sich daher feststellen, dass die osteoprotektive Therapie bei Pat. mit M0-PCa unter Langzeit-ADT vernachlässigt wird.