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66. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie e. V.

12.03. - 13.03.2020, Bochum

Mechanismus der EBV induzierten Regulation in metastasierenden und nicht-metastasierenden Seminomen

Meeting Abstract

  • Yasmine Maatoug - Institut für Urologie, Uniklinikum Köln, Köln, Deutschland
  • Barbara Köditz - Institut für Urologie, Uniklinikum Köln, Köln, Deutschland
  • Nele Schmidt - Institut für Urologie, Uniklinikum Köln, Köln, Deutschland
  • Pia Paffenholz - Institut für Urologie, Uniklinikum Köln, Köln, Deutschland
  • Tim Nestler - Institut für Urologie, Uniklinikum Köln, Köln, Deutschland
  • David Nicol - The Royal Marsden NHS Foundation Trust, London, Vereinigtes Königreich
  • Heike Göbel - Insitut für Pathologie, Köln, Deutschland
  • Jochen W. U. Fries - Institut für Urologie, Uniklinikum Köln, Köln, Deutschland
  • Melanie von Brandenstein - Institut für Urologie, Uniklinikum Köln, Köln, Deutschland
  • Axel Heidenreich - Institut für Urologie, Uniklinikum Köln, Köln, Deutschland

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie. 66. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie. Bochum, 12.-13.03.2020. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2020. DocP 1.13

doi: 10.3205/20nrwgu51, urn:nbn:de:0183-20nrwgu511

Published: February 14, 2020

© 2020 Maatoug et al.
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Text

Einleitung: Wie kürzlich berichtet, besitzt das Epstein-Barr Virus (EBV) die Fähigkeit, ein Regulationsmechanismus zu induzieren, der in der Herunterregulation der trunkierten Variante des Vimentin 3 (Vim3), einem Metastasierungsmarker, resultiert. EBV veranlasst die Hochregulation von miRNA 199-3p, das Endothlein-1 (ET-1) herunterreguliert, indem es an seine 3’UTR bindet. ET-1 induziert Vim3. Da der beschriebene Regulationsmechanismus in Seminomen des klinischen Stadiums I mit unauffälligem follow-up beschrieben wurde, ist unsere Hypothese, dass der gegenteilige Mechanismus in metastasierenden Seminomen zu beobachten sein würde.

Material und Methoden: Zur Analyse des Regulationsmechanismus wurden Gewebsbiopsien von primären Orchiektomiepräparaten mit reinen, klassischen Seminomen in Patienten mit dem klinischen Stadium IIC/III und von resezierten Lymphknotenmetastasen von Seminompatienten mit dem klinischen Stadiums IIA/B untersucht. Die histologische Analyse wurde reanalysiert durch einen erfahrenen Pathologen (JF). Gesamt-RNA wurde mittels Makrodissektion aus Paraffin-eingebetteten Gewebeproben isoliert. Die Expression von miRNA 199-3p, EBNA-1, ET-1 und Vim3 wurde mittels quantitativer RT-PCR ermittelt. Desweiteren wurde die Expression von EBER-1 und Vim3 mittels Immunhistologie überprüft.

Ergebnisse: Weder in der Immunhistologe noch mittels qRT-PCR konnte eine EBER-1 Expression in den primären Tumoren und den Lymphknotenmetastasen nachgewiesen werden Desweiteren wurde eine Herunterregulation der miRNA 199-3p und eine Hochregulation von ET-1 und Vim3 detektiert.

Schlussfolgerung: In Fällen mit metastasierendem Seminom war weder im Tumorgewebe noch in der Metastase eine EBV Infektion nachweisbar, was zu einer gesteigerten Expression von ET-1 und Vim3 sowie zu einer Herunterregulation von miR-199 führte und damit zum metastasierenden Prozess des reinen Seminoms beitrug. Prospektive Analysen dieser Befunde werden durchgeführt um zu beweisen, dass diese molekularen Vorgänge als Biomarker für Hochrisiko-Erkrankungen dienen können, und damit eine adjuvante Therapie nach radikaler Orchiektomie nach sich ziehen. Ob die Hochregulation der miR-199 als Inhibitor einer Metastasierung dienen könnte, bedarf weiterer Studien.