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66. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie e. V.

12.03. - 13.03.2020, Bochum

Die lncRNA Fer1L4 ist ein negativer prognostischer Parameter im klarzelligen Nierenzellkarzinom

Meeting Abstract

  • Alexander Cox - Universitätsklinikum Bonn, Klinik für Urologie und Kinderurologie, Bonn, Deutschland
  • Yuri Tolkach - Universitätsklinikum Bonn, Institut für Pathologie, Bonn, Deutschland
  • Glen Kristiansen - Universitätsklinikum Bonn, Institut für Pathologie, Bonn, Deutschland
  • Manuel Ritter - Universitätsklinikum Bonn, Klinik für Urologie und Kinderurologie, Bonn, Deutschland
  • Jörg Ellinger - Universitätsklinikum Bonn, Klinik für Urologie und Kinderurologie, Bonn, Deutschland

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie. 66. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie. Bochum, 12.-13.03.2020. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2020. DocP 1.8

doi: 10.3205/20nrwgu46, urn:nbn:de:0183-20nrwgu463

Published: February 14, 2020

© 2020 Cox et al.
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Text

Einleitung: Lange nicht-kodierende RNAs (lncRNA) sind nachweislich an der Entwicklung und -progression diverser Tumorentitäten beteiligt. Die lncRNA Fer-1 like family member 4 (Fer1L4) ist Teil einer sechs Mitglieder umfassenden Genfamilie aus Vesikel-Fusions-Proteinen, die an verschiedenen zellulären Prozessen wie Membranreparatur, Endozytose und Vesikeltransport beteiligt sind. In verschiedenen Tumoren wie z.B. dem Magen-, Mamma- und Lungenkarzinom wurde ein Einfluss von Fer1L4 auf die Tumorentwicklung nachgewiesen. Ziel dieser Studie ist es, die Expression von Fer1L4 bei Patienten mit klarzelligem Nierenzellkarzinom (ccRCC), ihre Korrelation mit klinisch-pathologischen Parametern und ihren Einfluss als prognostischer Parameter zu analysieren.

Methode: Die Expression der lncRNA Fer1L4 wurde in der TCGA ccRCC-Kohorte (n=603; ccRCC n=522, normal n=81) analysiert und anschließend durch quantitative realtime-PCR in einer unabhängigen Kohorte (n=103, ccRCC n=69, normal n=34) validiert. Die Expressionsprofile wurden mit klinisch-pathologischen Daten sowie Überlebensdaten korreliert.

Ergebnisse: Sowohl in der TCGA- als auch in der Validationskohorte zeigt sich eine signifikante Überexpression von Fer1L4 im klarzelligen Nierenzellkarzinom im Vergleich zum gesunden Nierengewebe. Eine erhöhte Expression korreliert zudem signifikant mit der Aggressivität des Tumors: Hohe Expressionsniveaus der Fer1L4 RNA wurden in gering differenzierten, fortgeschrittenen und metastasierten Tumoren gefunden. In der Cox Regressionsanalyse erwies sich die Fer1L4-Überexpression als ein unabhängiger prognostischer Faktor für das Gesamt-, krebsspezifische und progressionsfreie Überleben von Patienten mit ccRCC.

Schlussfolgerung: Eine hohe Fer1L4-Expression ist ein Indikator für Tumoraggressivität und -progression. Als unabhängiger, negativer prognostischer Marker scheint Fer1L4 als lncRNA onkogenes Potential im klarzelligen Nierenzellkarzinom zu entfalten.

Abbildung 1 [Abb. 1]