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66. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie e. V.

12.03. - 13.03.2020, Bochum

Die bronchogene Zyste: ein Fallbericht zur Darstellung als Differentialdiagnose der retroperitonealen Raumforderung und Nebennierenneoplasie

Meeting Abstract

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  • Simon Gloger - Augusta-Kranken-Anstalt Bochum, Bochum, Deutschland

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie. 66. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie. Bochum, 12.-13.03.2020. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2020. DocP 1.2

doi: 10.3205/20nrwgu40, urn:nbn:de:0183-20nrwgu400

Published: February 14, 2020

© 2020 Gloger.
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Einleitung: Die bronchogene Zyste ist eine gutartige Raumforderung, die vorwiegend thorakal als embryonale Fehlbildung entsteht, jedoch in seltenen Fällen retroperitoneal vorkommt und hier vorwiegend differentialdiagnostisch zu neoplastischen Prozessen der Nebennieren berücksichtigt werden muss.

Methode/Epikrise: In diesem Fallbericht berichten wir über eine 27-jährige Patientin, die zur Abklärung von Sensibilitätsstörungen im linken Oberschenkel und bei unklarem Gewichtsverlust zufallsbefundlich eine ca. 61 x33 mm große, vorwiegend zystisch-septierte Raumforderung ohne sichere Trennung von der linken Nebenniere zeigte. Laborchemisch ergaben sich keine Hinweise für ein Phäochromozytom oder einen extragonadalen Keimzelltumor. Wir entschlossen uns daraufhin zur laparoskopischen Adrenalektomie und Zystenabtragung links. Der postoperative, stationäre Verlauf blieb unauffällig.

Ergebnisse: Zum Ausschluss eines Abszesses erfolgte die mikrobiologische Untersuchung des Zysteninhaltes, hier ergab sich kein Keimnachweis. Die PCR für M. tuberculosis sowie die 8-wöchige Bebrütung waren für einen Tuberkulosenachweis negativ. Die histologische Aufarbeitung zeigte ein hochzylindrisches Flimmerepithel, sodass die Diagnose einer bronchogenen Zyste gestellt werden konnte. Zum Ausschluss weiterer Zysten erfolgte daraufhin die computertomografische Abklärung des Thorax, im Einklang mit den bislang beschriebenen Fällen, in denen vorwiegend unilokuläre und solitäre Befunde beschrieben wurden, zeigten sich hier keine weiteren Raumforderungen.

Zusammenfassung: Zusammenfassend stellen wir in diesem Fallbericht bei bis dato 62 dargestellten Fällen eine seltene, retroperitoneale Raumforderung vor, die nur geringe Entartungstendenzen zeigt, meistens größenprogredient ist, und dadurch immer operativ zur Vermeidung von Komplikationen therapiert werden sollte. Die präoperative Diagnostik erbringt meistens keine eindeutigen Hinweise für bronchogene Zysten.