gms | German Medical Science

66. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie e. V.

12.03. - 13.03.2020, Bochum

Effektivität und Sicherheit einer vereinfachten Technik der transvesikalen Obturatoriusblockade zur Vermeidung von Adduktorenkontraktionen während der TUR-Blase

Meeting Abstract

  • Nici Markus Dreger - Klinik für Urologie und Kinderurologie, Helios Universitätsklinikum Wuppertal, Wuppertal, Deutschland
  • A. Lohbeck - Klinik für Urologie und Kinderurologie, Helios Universitätsklinikum Wuppertal, Wuppertal, Deutschland
  • S. Roth - Klinik für Urologie und Kinderurologie, Helios Universitätsklinikum Wuppertal, Wuppertal, Deutschland
  • S. Degener - Klinik für Urologie und Kinderurologie, Helios Universitätsklinikum Wuppertal, Wuppertal, Deutschland
  • D. A. Lazica - Klinik für Urologie und Kinderurologie, Agaplesion Diakonieklinikum Rotenburg, Rotenburg (Wümme), Deutschland
  • F. C. von Rundstedt - Klinik für Urologie und Kinderurologie, Helios Universitätsklinikum Wuppertal, Wuppertal, Deutschland

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie. 66. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie. Bochum, 12.-13.03.2020. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2020. DocV 5.6

doi: 10.3205/20nrwgu38, urn:nbn:de:0183-20nrwgu386

Published: February 14, 2020

© 2020 Dreger et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Einleitung: In der Prophylaxe einer Harnblasenperforation sind vor allem bei Blasentumorresektionen (TUR-B) im Bereich der Seitenwände Reizungen des direkt anliegenden N. obturatorius zu beachten. In dieser Arbeit wurde eine vereinfachte Technik der transvesikalen Obturatoirusblockade (ONB) hinsichtlich Effektivität und Sicherheit in der Vermeidung von Adduktorenreflexen evaluiert.

Methode: Retrospektive Analyse aller Blasentumorresektionen zwischen 01/2014 und 12/2015 mit dokumentierten, akzidentellen Adduktorenkontraktionen. Einteilung in zwei Gruppen: Gruppe A mit Anwendung der vereinfachten ONB vs. Gruppe B mit Durchführung der standardmäßigen „staccato“-Resektion. Als primärer Endpunkt wurde die Persistenz von Adduktorenreflexen definiert. Sekundäre Endpunkte waren OP-Zeit, Rate postoperativer Blasentamponaden, Detrusornachweis im Präparat sowie Rezidivrate.

Ergebnisse: Insgesamt 1145 TUR-B wurden durchgeführt, bei 744/1145 wurden Tumore im Bereich der Seitenwände beschrieben. Adduktorenreflexe wurden bei 94/744 Resektionen im OP-Bericht dokumentiert. Eine ONB erhielten n=36 (Gruppe A), eine „staccato“-Resektion n=58 (Gruppe B) Patienten. Adduktorenkontraktionen persistierten bei 3/36 Patienten in Gruppe A vs. 15/58 in Gruppe B (p=.036). Blasenperforationen traten bei 1/36 Patienten in Gruppe A vs. 10/58 in Gruppe B auf (p=.047). Keine signifikanten Unterschiede ergaben sich hinsichtlich OP-Dauer (32.1 vs. 31.3 min, p=.295), Anzahl an Tamponadenevakuationen (2/36 vs. 6/56, p=.706), Früh- (18.75 vs. 33.33 %, p=.214) und Spätrezidivrate (40.00 vs. 30.77 %, p=.471) sowie Detrusornachweis im Präparat (33/36 vs. 43/56, p=.092).

Schlussfolgerung: Unsere Technik einer vereinfachten ONB stellt eine effektive und sichere Methode dar zur Reduktion von Blasenperforationen im Zuge akzidenteller Addukotrenreflexe. Sie ist simpel anwendbar ohne zeitlich relevanten Mehraufwand.