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Beurteilung des passageren Harnleiterstentings mittels Ureterkatheter nach primärer Ureterorenoskopie und Steinextraktion (FaST 3) – eine prospektiv randomisierte Studie
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Published: | February 14, 2020 |
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Hintergrund: Profitiert ein Patient von der Einlage eines passageren Ureterkatheters (UK) nach erfolgter primärer Ureterorenoskopie im Vergleich zu einem konventionellen Doppel-J-Katheter (DJ)?
Methoden: Seit 07/2018 werden Patienten in einem akademischen Zentrum in die FaST 3 Studie eingeschlossen. Bis 9/2019 wurden 61 Patienten vor primärer Ureterorenoskopie für eine postoperative passagere UK-Ableitung über 6h oder in eine DJ-Einlage für 3-5 Tage randomisiert. Ausschlusskriterien sind floride Harnwegsinfektionen, Einzelnieren oder Steingrößen >2,5 cm. Studienendpunkte waren Stent-assoziierte Beschwerden erfasst durch einen validierten Fragebogen (USSQ), die visuelle Analogskala (VAS) jeweils ein Tag postoperativ und 5 Wochen nach erfolgter primärer URS und die Reinterventionsraten. Die ermittelten Daten werden im Students’ t-test verglichen und das Signifikanzniveau beträgt <0,05. Erfasst werden außerdem der BMI, die Steingröße und -Lokalisation, Alter, Schmerzmittelbedarf und Komorbiditäten.
Ergebnisse: Vorläufige Ergebnisse zeigen, dass primäre URS-Eingriffe, durchgeführt von 6 Operateuren, bei allen Patienten zu einer Steinfreiheitsrate >90 % führten (n=40). Die mittlere Operationszeit betrug 25 vs. 22 Minuten und die Steingröße 5 vs. 4,4 mm für die UC- bzw. DJ-Gruppe (p=0,53 und p=0,45). Einen Tag postoperativ profitierte die UC-Gruppe signifikant von geringeren Miktionssymptomen im Vergleich zur DJ Gruppe (USSQ-Miktionsindex: p=0,01), während sich der Schmerzindex nicht unterschied (p=0,27). 3 bis 5 Wochen nach dem Eingriff wurden weder signifikante Unterschiede in der Schmerz- noch in den Miktionssymptomen zwischen den randomisierten Gruppen berichtet (Miktionsindex: p=0,59; Schmerzindex: p=0,21). Einen Tag postoperativ zeigten die Patienten keine signifikante Präferenz für ein DJ-Verfahren gegenüber einer transienten UC-Einlage (GQ: p=0,49) in der Zukunft. Im follow-up bevorzugten die UC-Patienten eine erneute Schieneneinlage (p=0,04). Die Reinterventionsrate betrug 22% bei postoperativer DJ-Einlage (n=4) und 32% UC-Einlage (n=7; p=0,72). Bei 18 Patienten konnte keine primäre URS durchgeführt werden, weshalb ein Prestenting erfolgte.
Schlussfolgerung: Die passagere Einlage eines UKs nach erfolgter primärer URS erhöht die Reinterventionsrate gegenüber einer DJ-Stent-Einlage, jedoch ohne statistische Signifikanz. Im bis dato untersuchten Kollektiv konnte bei 29,5 % der Patienten keine primäre URS durchgeführt werden.