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65. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie e. V.

28.03. - 29.03.2019, Münster

Trunkiertes Vimentin (Vim3) als Marker für Prostatakrebs

Meeting Abstract

  • Melanie von Brandenstein - Uniklinik Köln, Klinik und Poliklinik für Urologie, Köln, Deutschland
  • Barbara Köditz - Uniklinik Köln, Klinik und Poliklinik für Urologie, Köln, Deutschland
  • Tobias Kohl - Uniklinik Köln, Klinik und Poliklinik für Urologie, Köln, Deutschland
  • Andreas Stog - Uniklinik Köln, Klinik und Poliklinik für Urologie, Köln, Deutschland
  • Jochen Fries - Uniklinik Köln, Pathologie, Köln, Deutschland
  • Heike Göbel - Uniklinik Köln, Pathologie, Köln, Deutschland
  • Axel Heidenreich - Uniklinik Köln, Klinik und Poliklinik für Urologie, Köln, Deutschland

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie. 65. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie. Münster, 28.-29.03.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. DocP 2.9

doi: 10.3205/19nrwgu70, urn:nbn:de:0183-19nrwgu705

Published: February 25, 2019

© 2019 von Brandenstein et al.
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Text

Hintergrund: Eine Endothelin-1 (ET-1) induzierte Hochregulation der trunkierten Variante Vim3, eine verkürzte Form von Vimentin, wurde bereits beschrieben. Der Einfluss von Vim3 auf den ET-1 Signaltransduktionsweg wurde im Einzelnen analysiert. So konnte gezeigt werden, dass der Endothelin-A-Rezeptor (ETAR) essentiell für die Aktivierung ist. Die Korrelation von Vim3 und dem aggressiven Verhalten nach Endothelin-B-Rezeptor (ETBR) Block in einer Prostatakrebszelllinien, in humanem Gewebe und in Serumproben von Patienten mit Prostatakarzinom (PCa) konnte analysiert werden.

Methode: PC3 Zellen wurden mit ET-1 (50 nM) stimuliert und die Rezeptoren (ETAR und ETBR) geblockt. Ein Wunhdheilungsassay wurde durchgeführt. Die Proteine wurden isoliert und ein Western Blot zur Analyse von Vimentin Volllänge und Vim3 wurde durchgeführt. Darüber hinaus wurde die Expression von ET-1 und Vim3 in Serumproben von Patienten mit PCa und Kontrollen mittels ELISA analysiert. Paraffingewebe wurde mittels IHC auf Vim3 gefärbt. Die Gruppen wurden je nach Gleason-Score unterteilt Gleason 6–10 (n=120). Die Gruppe von Patienten mit Metastasen bestand aus n=45 Patienten und die Gruppe der Tumorprogression aus n=25. Die Kontrollgruppe bestand aus Patienten bei denen mittels transperinealer MRI TRUS Fusionbiopsie ein PCa ausgeschlossen werden konnte.

Ergebnisse: In Zellkulturexperimenten konnten wir zeigen das Vim3 nach ET-1 Stimulation ansteigt. Durch gezielte Inhibierung des ETBR konnte die Migrationsrate 6-fach im Vergleich zu unbehandelten Zellen gesteigert werden. Vim3 IHC zeigte eine stärkere Präsenz in Tumorzellen. Mittels ELISA konnte ein Anstieg von ET-1 im Serum von PCa Patienten detektiert werden. Der Vim3 ELISA zeigte einen signifikanten Anstieg der mit der Präsenz von Metastasen und Rezidiven korrelierte (Cut-off Wert 320-350 ng/ml).

Zusammenfassung: In Zellkulturen konnte gezeigt werden, dass es nach ET-1 Stimulation zu einer Vim3 Überexpression kommt. Der ETAR abhängige Zusammenhang zwischen einer ET-1 Stimulation und der Vim3 Überexpression konnte im Einzelnen geklärt werden. Eine Hochregulation von Vim3 im Gewebe konnte mittels IHC nachgewiesen werden. Im ELISA konnte eine signifikante Überexpression von Vim3 nachgewiesen werden. Diese korreliert mit der zunehmenden Aggressivität des Tumors. Unserer Meinung nach kann der Nachweis von Vim3 im Patientenserum als Biomarker für die Klassifizierung besonders aggressiver PCa dienen.