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65. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie e. V.

28.03. - 29.03.2019, Münster

Robotisch assistierte radikale Prostatovesiculektomie als Therapieoption bei rezidivierenden Blasenhalsstenosen

Meeting Abstract

  • Martin Krause - Klinik für Urologie, Augusta-Kranken-Anstalt Bochum, Bochum, Deutschland
  • Anselm Boy - Klinik für Urologie, Augusta-Kranken-Anstalt Bochum, Bochum, Deutschland
  • Justas Janusonis - Klinik für Urologie, Augusta-Kranken-Anstalt Bochum, Bochum, Deutschland
  • Uta Schöning - Klinik für Urologie, Augusta-Kranken-Anstalt Bochum, Bochum, Deutschland
  • Jens Jäger - Klinik für Urologie, Augusta-Kranken-Anstalt Bochum, Bochum, Deutschland
  • Laslo Paulics - Klinik für Urologie, Augusta-Kranken-Anstalt Bochum, Bochum, Deutschland
  • Alexander Roosen - Klinik für Urologie, Augusta-Kranken-Anstalt Bochum, Bochum, Deutschland
  • Burkhard Ubrig - Klinik für Urologie, Augusta-Kranken-Anstalt Bochum, Bochum, Deutschland

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie. 65. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie. Münster, 28.-29.03.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. DocP 2.3

doi: 10.3205/19nrwgu64, urn:nbn:de:0183-19nrwgu643

Published: February 25, 2019

© 2019 Krause et al.
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Einleitung: Blasenhalsstenosen treten nach TUR-P/HoLEP/Greenlight-Laserung in ca. 2-5% (je nach Verfahren) und nach einer radikalen Prostatovesiculektomie in bis zu ca. 5% auf. Häufig handelt es sich um ein schwerwiegendes Problem: in ca. 40-50% kommt es nach einer initialen Blasenhalsinzision nach Tuner Warwick zu einem Rezidiv. Eine radikale Prostatovesiculektomie kann durch eine komplette Resektion des Striktur-Areals zu einer dauerhaften Heilung führen.

Methode: In den Jahren 2016 bis 2018 erfolgte in unserer Klinik bei 8 Patienten mit rezidivierenden Blasenhalsstenosen im Alter von durchschnittlich 70,625 Jahre (r: 54-83 Jahre) eine robotisch assistierte radikale Prostatovesiculektomie. Alle Patienten hatten eine rezidivierende Blasenhalsstenose, die bereits mind. einmal wieder eröffnet worden war. Es erfolgte eine systematische Nachsorge mittels Interview und Fragebögen.

Ergebnisse: Die durchschnittliche Krankenhausverweildauer betrug 8 Tage (r: 7-11 Tage). Es ereigneten sich keine schwerwiegenden Komplikationen (Clavien-Dindo ≥3 oder transfusionspflichtige Hämatome). In einem der Fälle kam es zu einem postoperativen Infekt der antibiotisch behandelt werden musste. Eine prolongierte postoperative Anastomoseninsuffizienz betraf zwei Patienten. Ein erneutes Rezidiv trat bisher in keinem der Fälle auf.

Schlussfolgerung: Bei rezidivierenden Blasenhalsstenosen steht mit einer radikalen Prostatovesiculektomie ein Verfahren zur Verfügung, welches nahezu flächendeckend in Deutschland mit ausreichender Expertise angeboten werden kann. Alternativ kann auch durch eine Y-V Plastik eine Erweiterung des Striktur-Areals herbeigeführt werden. Dieses Verfahren führt jedoch nicht zu einer vollständigen Resektion des Narbengewebes. Bei ähnlichen Frühergebnissen von radikaler Prostatovesiculektomie und Y-V Plastik ist eine weitere Nachbeobachtung der Patienten erforderlich um zu entscheiden welches der Verfahren bei rezidivierenden Blasenhalsstenosen zukünftig empfohlen werden sollte.