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Gemischt epithelial-mesenchymaler Nierentumor – ein Fallbericht
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Published: | February 25, 2019 |
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Einleitung: Ein gemischt epithelial-mesenchymaler Nierentumor ist eine Rarität. Er wurde zuerst definiert durch Michals und Syrucek im Jahr 1998. Bisher wurde diese Entität ca. 220-mal beschrieben. Wir berichten über einen weiteren Fall.
Kasuistik: Eine 59-jährige Patientin mit Druckgefühl im Bereich der linken Flanke stellte sich mit dem sonographischen Befund einer hypodens-inhomogenen Nierenraumforderung links vor. Diese war im Rahmen einer Abklärung von epigastrischen Beschwerden aufgefallen.
In der Computertomographie stellte sich im dorsalen Oberpol links eine ründliche, scharf begrenzte Raumforderung der Niere mit einem Durchmesser von gut 3 Zentimetern und Kontrastmittelanreicherung dar; somit bestand Malignitätsverdacht. Es folgte die offene lumbale Nierenteilresektion. Bei der histologischen Aufarbeitung präsentierte sich ein vollständig entfernter, 5,5 cm durchmessender, gemischt epithelial-mesenchymaler Tumor der Niere. Der Tumor selbst zeigte eine bunte Architektur mit multiplen Zysten und Gangstrukturen, die von einem atypiefreien Epithel ausgekleidet werden. In den zellärmeren Arealen bestanden Spindelzellen. Bei vollständiger operativer Entfernung wurde der Tumor als gutartig bewertet.
Schlussfolgerung: Der gemischt epithelial-mesenchymale Nierentumor ist eine seltene Tumorentität und tritt gehäuft bei Frauen unter Hormonersatztherapie nach der Menopause auf. In der Literatur werden bei dieser Tumorentität nur selten maligne Kriterien beschrieben, trotzdem besteht die Indikation zur operativen Sanierung.