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65. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie e. V.

28.03. - 29.03.2019, Münster

Non-Hodgkin-Lymphom der Prostata

Meeting Abstract

  • Agne Kirkaite - Klinikum Dortmund Nord, Dortmund, Germany
  • Stephan Wolfgang Hanschke - Klinikum Dortmund Nord, Dortmund, Germany
  • Michael C. Truß - Klinikum Dortmund Nord, Dortmund, Germany
  • Johann Lorenzen - Klinikum Dortmund Mitte, Dortmund, Germany

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie. 65. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie. Münster, 28.-29.03.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. DocP 1.8

doi: 10.3205/19nrwgu54, urn:nbn:de:0183-19nrwgu544

Published: February 25, 2019

© 2019 Kirkaite et al.
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Einleitung: Ein primäres Lymphom der Prostata als auch maligne Metastasen in der Prostata sind selten und meist als Einzelfälle veröffentlicht. Nur 0.1% aller lymphoproliferativen Krankheiten sind primäre Lymphome der Prostata.

Kasuistik: Ein 76-jähriger Patient stellte sich notfallmäßig mit Harnverhalt und Verschlechterung des Allgemeinzustandes vor. Bekannte Vordiagnosen waren: zahlenmäßig vermehrte, jedoch nicht pathologisch vergrößerte Lymphknoten paraaortal, iliakal, sowie inguinal, V.a. stattgehabte bakterielle Polyarthritis mit septischem Verlauf und laufender Therapie mit Prednisolon seit 2016, Z.n. Nierenversagen bei Infekt 01/2018, Adipositas, COPD. Eine transrektale Ultraschalluntersuchung zeigte eine Abszessformation der Prostata. Es erfolgte die stationäre SPF-Einlage und transrektale Prostataabszessentlastung unter parenteraler Antibiose. Der Patient wurde zunächst mit oraler Antibiose, α-Blocker Therapie und SPF-Ableitung entlassen.

Bei der Kontrolle der Routinelaborparameter bestand eine Leukozytose von 20,4x10*9/l, die bei Entlassung bis auf 14,79x10*9/l rückläufig war. Das mikrobiologische/kulturelle Untersuchungsergebnis der Abszesspunktion konnte Citrobacter koseri, Enterococcus faecium (VRE) und E. coli (3MRGN) nachweisen. Nach ca. einem Monat stellte sich der Patient planmäßig zur TUR-Prostata wieder vor. Der präoperative PSA-Wert lag bei 1,64 ng/ml. Intraoperativ entleerten sich weitere Abszessherde der Prostata. Nach Entfernung des transurethralen Dauerkatheters war eine suffiziente Blasenentleerung möglich. Das histologische und immunhistochemische Bild passte zu einer Infiltration durch eine klonale B-Zell-Proliferation. Danach konnte mittels Immunphänotypisierung des peripheren Blutes ein leukämisches reifzelliges B-Non-Hodgkin-Lymphom DD atypische chronisch lymphatische Leukämie diagnostiziert werden. Es folgte eine systemische Therapie mit Rituximab/Bendamustin mit signifikanter Remission.

Schlussfolgerung: Primäre Lymphome der Prostata sind extrem selten und in der Regel Zufallsbefunde. Bis jetzt wurden weniger als 100 Fälle beschrieben. Bei einem primären Lymphom der Prostata gibt es aktuell keine standardisierte Therapie. Das Non-Hogkin-Lymphom der Prostata gehört zur Differentialdiagnose des benignen Prostatasyndroms.